Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystemen

Wärmedämmverbundsysteme auf Mauerwerk sind hocheffektiv, einfach aufzubauen und vor allem eine kostengünstige Möglichkeit, den energetischen Anforderungen, bis zum Passivhausstandard, nachzukommen. Kostengünstig sind dabei allerdings nur die Systeme, die auf Basis von EPS (z.B. Styropor) oder XPS aufgebaut sind, da diese Stoffe in der Herstellung preiswert im großen Maßstab herzustellen sind. Bei Wärmedämmverbundsystemen, die auf andere Dämmmaterialien zurückgreifen, kann der Preis bis um ein Vielfaches steigen und eine Energieeinsparung aus ökonomischer Sicht nur schwerlich rechtfertigen.

Werden energetische Maßnahmen mit Wärmedämmverbundsystemen bei Neubauten und in der Sanierung mit aufeinander abgestimmten Systemkomponenten durchgeführt, leisten sie durchaus einen guten Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauches.

Schubweiche Dämmstoffe, wie EPS, PUR und Mineralwolle,  führen zudem zu deutlich geringeren Spannungen und reduzieren die Rissgefahr im Vergleich zu Putzen auf hoch wärmedämmendem Mauerwerk deutlich.

Wärmedämmverbundsysteme haben aber auch Nachteile. So ist z.B. Tauwasserkondensation auf der Außenhaut der Fassade und die damit einhergehende verstärkte Algen und Moosbildung ein Problem, das zurzeit nur durch in Putz und Farbe eingearbeitete Herbizide verlangsamt werden kann. Auch wenn Wärmedämmverbundsysteme auf EPS Basis mit „Flammhemmern“ behandelt werden und „schwer entflammbar“ (B1) eingestellt sind, können gedämmte Fassaden brennen. Der Brandschutz an Fassaden ist bislang nicht ausreichend geregelt und steht in der Wertigkeit zurzeit hinter den Anforderungen an den Wärmeschutz.

Dr. Dieter Figge, Fachverband Ziegelindustrie Nordwest e.V.

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