Neubauten in England gehen 2012 zurück

Die aktuellen Statistiken des englischen Dachverbandes für sozialen Wohnungsbau, National Housing Federation, zeigen, dass die Zahl der begonnenen Neubauten in England im letzten Jahr um 11 % zurückgegangen ist. Das unterstreicht, dass das Problem der Wohnungsknappheit im Land unbedingt angegangen werden muss.

In ihrem Kommentar zur Statistik forderte die Wohltätigkeitsorganisation Shelter die Regierung auf, unverzüglich tätig zu werden und entscheidende Maßnahmen umzusetzen, da man sich ansonsten sehr bald in England mit der größten Immobilienkrise aller Zeiten auseinandersetzen müsse.

Laut National Housing Federation muss besonderes Augenmerk auf das Angebot an bezahlbaren Wohnungen gelegt werden, da hier eine besonders große Nachfrage besteht. Zurzeit operieren Planer und Baufirmen in einem für Bauaktivitäten „schwierigen Um­feld“. Der Mangel an Hypothekenbewilligungen stelle ein großes Hindernis dar, denn wenn die Menschen keine Wohnungen kaufen können, können die Bauunternehmen auch keine bauen, fügte der Verband hinzu.

Die Erhebungen des Ministeriums für Gemeinden und Kommunalverwaltungen, Department for Communities and Local Government (DCLG), ergaben, dass die Zahl der begonnenen Neubauten 2012 auf 98 280 gesunken ist, während zu Spitzenzeiten im zum März 2006 endenden Jahr 183000 neue Wohnungen begonnen wurden. Im Juni 2009 war die Zahl dann auf den Tiefststand von 75 000 gefallen, stieg aber ein Jahr später wieder auf 110 000 an. In den letzten Quartalen war jedoch wieder ein langsamer Rückgang zu verzeichnen, berichtete die britische Fernsehanstalt BBC.

Ein Sprecher des DCLG sagte, dass die Regierung sich über die Notwendigkeit von Verbesserungen im Klaren und die aktuelle Situation ihr nicht gleichgültig sei. Die Regierung investiere 19,5 Mrd. GBP an öffentlichen und privaten Finanzierungsmitteln in ein Programm zur Erstellung von 170 000 bezahlbaren Wohnungen und schieße weitere 1,3 Mrd. GBP in die Freigabe von Grundstücken mit abgerissenen Bauten nach, um die Zahl der Neubauten weiter voranzutreiben, erklärte er.

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