Ziegel Zentrum Süd e.V.

Prämierung der besten Ziegelbauten Deutschlands

Am 6. Februar wurde der mit insgesamt 20 000 € dotierte Deutsche Ziegelpreis im Haus der Architektur in München verliehen.

Bundesweit ausgelobt vom Ziegel Zentrum Süd e.V. (ZZS), in Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), der Bayerischen Architektenkammer sowie weiteren Partnern, teilt er sich in zwei Haupt- und drei Sonderpreise sowie acht Anerkennungen auf.

In feierlichem Rahmen nahmen Ministerialdirektor Günther Hoffmann, BMUB, und Johannes Edmüller, Vorstandsvorsitzender des ZZS, die Verleihung vor. Ein festlicher Empfang im Anschluss sowie die Ausstellungseröffnung der preisgekrönten Arbeiten und einer Auswahl der 111 eingesandten Projekte im Foyer des Hauses der Architektur bildeten den Höhepunkt der Verleihung. Eine ausführliche Dokumentation der prämierten Arbeiten (auch als eMagazin auf www.ziegel.com) wurde von den interessierten Gästen begeistert angenommen.

Strahlende

Hauptpreisgewinner

Architekt Klaus Zeller, Köln, gelang es, die Jury unter Vorsitz von Prof. Dietmar Eberle mit dem gestalterisch klaren, modellhaften Wohnprojekt der Baugruppe „Sülzer Freunde“ zu überzeugen. Diese städtisch verdichtete Wohnform bietet Menschen verschiedener Generationen ein lebenswertes Umfeld im Kölner Stadtteil Sülz. Sie beweist, dass energetisch vorbildliches Bauen und generationenübergreifendes Gemeinschaftsleben hervorragend zusammengeführt werden können. Das gelungene Planungskonzept stellt den gekonnten, kreativen Umgang mit monolithischen Außenwandkonstruktionen aus hochwärmedämmenden Ziegeln bei diesem zukunftweisenden Wohnungsbauprojekt mit bis zu vier Geschossen in Passivhausbauweise unter Beweis.

Das sehr anspruchsvoll ausgeformte Bauensemble der neuen Ortsmitte von Wettstetten, Bembé Dellinger Architekten, wurde zum Hauptpreisgewinner für herausragende Architektur mit mehrschaligen Ziegelaußenwandkonstruktionen gekürt. Diese identifikationstiftende, sehr geschickt platzierte Gebäudegruppe aus Rathaus, Verwaltung, Bürgersaal und Altenzentrum mit Kinderkrippe ist im eher ländlichen Umfeld des Altmühltals als sehr gelungene Schaffung eines lebendigen, architektonischen und sozialen Mittelpunktes dieser Gemeinde zu sehen.

Drei Sonderpreisträger

Der junge Architekt Michael Feil erhielt den Sonderpreis Nachwuchs für sein symbolhaft bedachtes und auch im Grundriss kreuzförmig ausgelegtes Pfarrhaus in Regensburg-Schwabelweis. Es wurde von der Jury als kraftvolles Beispiel eines sorgfältig konzipierten und detaillierten Gebäudes ausgewählt.

Der Sonderpreis Geschosswohnungsbau ging an den Frankfurter Architekten Stefan Forster. Ihm gelang mit der einfühlsamen Kombination aus anspruchsvollem Wohnen und sakraler Nutzung ein imposantes Bauwerk im Frankfurter Westhafenviertel. 14 altengerechte und familientaugliche Wohnungen, städtisch verdichtet und dennoch ausgestattet mit großzügigen Loggien, Balkonen und zum Teil gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrassen, überzeugten die Jury.

Brückner + Brückner Architekten konnten den Sonderpreis „Bauen im Bestand“ für ihren sehr geschickten Umgang mit der historischen und denkmalgeschützten Bausubstanz des Herzöglichen Marstalls in Coburg entgegennehmen. Das überzeugende Konzept und der ausgeprägte Wille zur Innovation dieser Architekten schufen ein ausgesprochen anspruchsvoll gestaltetes Bauwerk, das dem Coburger Vermessungsamt sehr noble und energetisch optimierte Räumlichkeiten beschert.

Acht Anerkennungen

Auch bei den Anerkennungen kommt der Wille der Jury zur Förderung des Nachwuchses zum Ausdruck

Das konsequent barrierefreie „Lange Haus“ in Brandenburg, das flexibel nutzbar und klar konzipiert ist, wurde von Franziska Schön und Matthias Hainz geplant, zwei jungen Nachwuchstalenten der Bauhaus Universität Weimar. Sie kombinierten hier gekonnt an den Schmalseiten des eingeschossigen Wohnhauses ortstypische Abbruchziegel mit verputzten, monolithischen Ziegelwänden.

Der junge Architekt Michael Aurel Pichler, Hohenwart, bewies ein feines Gespür für den vorsichtigen Umgang mit der historischen Bausubstanz eines Fachwerkhauses aus dem 18. Jahrhundert in Pappenheim, das er umsichtig sanierte und anspruchsvoll präsentierte.

Die Jury hatte entschieden, vier der insgesamt acht Anerkennungen an Projekte in mehrschaliger Bauweise zu vergeben, da diese den größeren Teil der 111 eingereichten Arbeiten umfassten:

Das Landesarchiv in Duisburg wurde von Ortner + Ortner Architekten entworfen und umgesetzt. Der Gegensatz des strengen, markanten Archivturmes zu der fast textil anmutenden Feinheit der Hüllkonstruktion wurde besonders hervorgehoben.

Das in Clustern konzipierte Gymnasium in Frankfurt-Riedberg der Architekten Ackermann + Raff wurde als zeitlos im positivsten Sinn beurteilt und mit seinen ansprechenden Atrien und Höfen als sehr gelungenes Beispiel für moderne Schularchitektur eingeschätzt.

Die kubischen Erweiterungsbauten des Museums „Luthers Sterbehaus“ in Eisleben des Architekten „von M“ aus Stuttgart wurde als sehr gelungene Ergänzung der Bauten des Weltkulturerbes durch souveräne und doch harmonisch eingefügte, moderne Architektur gelobt.

Bächle Meid Architekten aus Konstanz schufen mit dem Familienzentrum mit Kindergarten und Kinderkrippe in Tettnang, mit seiner bewegten Dachlandschaft und der rauen Haptik der Klinkerhülle, eine sehr kraftvolle, eigenständige Interpretation.

Zwei weitere Projekte wurden für beispielhaftes Bauen im Bestand und anerkennenswerten Geschosswohnungsbau geehrt:

Die Architekten Neumeister & Paringer wurden für die innovative, energetische Sanierung des Pfarrhauses der Erlöserkirche in Landshut, bei der es gleichzeitig gelang, das Döllgastsche Erscheinungsbild authentisch wiederherzustellen, ausgezeichnet.

Der Wohnungsbau „Jules et Jim“ in Neu-Ulm der Architekten Jens Metz und Holger Kleine, Berlin, bietet den Bewohnern gemeinschaftlich nutzbare, halböffentliche Dachterrassen, die „promenade sociale“. Der Gebäudekomplex aus dem Bereich des sozialen Wohnungsbaus wurde mit monolithischen Ziegelaußenwandkonstruktionen, mit bis zu sechs Geschossen, errichtet.

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