Tecnargilla meldet mehr internationale Besucher

Die Tecnargilla 2012, veranstaltet von Rimini Fiera und Acimac, hat einen neuen Rekord bei der Zahl der internationalen Besucher aufgestellt. Laut Messeveranstalter besuchten 14 822 internationale Teilnehmer die Messe, die vom 24.–28. September in Rimini stattfand. Das entspricht fast 50 % der Gesamtbesucherzahl und einer Steigerung um 1,5 % gegenüber 2010. Herausragend war die hohe Qualität der Teilnehmer, darunter Topmanager weltweit führender Keramikhersteller.

48,6 % der Besucher kamen aus 110 verschiedenen Ländern der Erde, gleichmäßig verteilt über alle Kontinente. „Diese Zahlen verdeutlichen nochmals, dass die Kunden ein großes Interesse an den fortschrittlichen und innovativen Technologien haben, die hier bei der Tecnargilla ihre internationale Premiere feiern”, so Fabio Tarozzi, Vorsitzender des Verbandes Acimac. „Auf der Messe zeigten unsere Mitgliedsfirmen ein breites Spektrum an technischen Innovationen, die von den Kunden sehr gut angenommen wurden.” Ein weiterer wichtiger Punkt ist die hohe Qualität der Besucher“, fügt Tarozzi hinzu. „Wir erhielten Besuch von den Topmanagern der weltweit führenden Hersteller von Fliesen, Sanitärkeramik, Geschirr sowie Bau- und Grobkeramik. Aufgrund der großen Zahl von Einkäufern und Entscheidungsträgern konnten die meisten Aussteller mehr Kontakte knüpfen als bei den letzten Veranstaltungen, was ein wichtiger Indikator für die Auftragseingangsprognosen für die nächsten Monate ist.”

Die Messe hatte auch starken Zulauf von italienischen Einkäufern. Während der fünf Messetage besuchten 15 466 italienische Fachleute die Tecnargilla, was 51,4 % der Gesamtbesucherzahl entspricht, aber einen Rückgang um 8% gegenüber 2010 bedeutet. Die geringere Zahl italienischer Messebesucher führte zu einem leichten Rückgang der Gesamtbesucherzahl, die auf 30 458 fiel (-3,6 %).

 

Claytech

Im Bereich Claytech fehlten einige Maschinen- und Anlagenbauer, die bereits auf der Ceramitec im Mai ausgestellt hatten. Die meisten von ­ihnen und auch viele Tecnargilla-Aussteller sprachen sich sehr deutlich und mit großem Unverständnis gegen die im selben Jahr gleichzeitig durchgeführten Leitmessen Ceramitec und Tecnargilla aus. Gerade in der derzeitigen Krisensituation sind die Anlagen- und Maschinenbauer mit den hohen Messekosten schlicht und einfach überfordert. Und, innerhalb von nur vier Monaten gibt es auch keine Neuentwicklungen, betonten viele der Aussteller. Hinsichtlich der Besucher waren die beiden ersten Messe­tage im Bereich Claytech nicht zufriedenstellend.

Rahmenprogramm

Am 25. September veranstalteten Acimac und Andil eine gemeinsame Veranstaltung „The world brick industry: Scenarios and market prospects – Die weltweite Ziegelindustrie: Szenarien und Marktaussichten“. Die größtenteils in Italienisch abgehaltene Veranstaltung wurde simultan ins Englische übersetzt. Fabio ­Schianchi, Vice Chairman Acimac, und Michele Marconi, Vice Chairman Andil Assolaterizi, begrüßten die Teilnehmer. Marconi zeigte die derzeit wirklich dramatische Lage der italienischen Ziegelindustrie auf. „Scenarios and trends in the world building industry – Szenarien und Trends in der Bauindustrie weltweit“ waren das Thema von Giuseppe Schirone, Prometeia. Der Marktforscher gab einen Überblick über die Bautätigkeiten weltweit, angefangen vom Rückgang in Europa bis hin zu den BRIC-Ländern. China und Russland investierten derzeit viel in den Wohnungsbau. Hier werden, wie auch in Brasilien und der Türkei, neue Zentren mit 500 Mio. Einwohnern erwartet.

Adolfo Aiello, TBE-­Generalsekretär, stellte „The ­European brick industry: what are the prospects? – Die Europäische Ziegelindustrie und ihre Aussichten” vor. Auch er zeigte für die letzten Jahre einen negativen Trend im Bausektor, insbesondere im Wohnungsbau. Die meisten TBE-Mitglieder verloren im Vergleich 2007–2011: Spanien meldete beispielsweise -76 %, Portugal und Italien ‑50 %. Deutschland und Frank­reich kamen mit ‑14 % noch relativ glimpflich davon.

Im anschließenden Gespräch am runden Tisch beleuchteten Vertreter aus Wirtschaft und Verbänden die globalen Trends der Ziegelindustrie.

 

Fazit

Seit Jahren fordern die Aussteller eine Lösung, die verhindert, dass Tecnargilla und Ceramitec im selben Jahr stattfinden. In diesem Jahr haben einige, darunter auch große Hersteller wie z.B. Lingl, Keller, Händle, Bon-gioanni, Ceric und Keramik, reagiert und sind nicht nach Italien gekommen. Beide Messen sind gefordert, eine für Aussteller und Besucher zufriedenstellende Lösung zu suchen. Das ist insbesondere auch wichtig, da andere lokale Messen, wie beispielsweise die MosBuild, Batimatec, Anicer weitere Kapazitäten und Mittel erfordern. Eine Verkürzung der Tecnargilla-Messedauer auf vier Tage würden viele Aussteller auch sehr begrüßen.

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