Weichpresspflasterziegel – ein Beitrag für eine nachhaltige Umwelt

Pflasterziegel erleben derzeit ein solides Comeback als bevorzugter Straßenbelag sowohl für kleine als auch große Bauvorhaben. Und das nicht nur, weil Pflasterbeläge aus Ton so ansprechend aussehen (»1). Einer der Hauptgründe für ihren Einsatz liegt im Umweltschutz und dort in der Regenwasserableitung: Bei undurchlässigen Oberflächen wie Asphalt fließt das Regenwasser entweder in Bäche und Flüsse ab und trägt so zu Umweltverschmutzung und Erosion bei. Oder es läuft in die Kanalisation, wo ungeklärte Abwässer und Regenwasser gemischt werden und sich so die zu klärende Abwassermenge und damit die hierfür entstehenden Kosten erhöhen. Bei durchlässigen Straßenbelägen kann mehr Wasser im Boden versickern, der Grundwasserstand wird stabilisiert. Öffentliche oder gewerblich genutzte Flächen wie gepflasterte Straßen, Zufahrten und Parkplätze, sowie privat genutzte Hof-einfahrten, Terrassen und Innenhöfe können so die wasserundurchlässige Gesamtoberfläche verringern und zur Einhaltung der örtlichen Regenwasserrichtlinien beitragen. Gleichzeitig kann dadurch die mit Häusern bebaubare Fläche vergrößert werden. Der Untergrund ist für Instandhaltungsarbeiten leicht zugänglich. Überdies verringern sich die Projektkosten für Dränagen und Rückhaltesysteme.

Pflasterziegel aus Ton

Pflasterziegel aus Ton überzeugen durch ihre natürlichen und beständigen Farben und bieten ein breites Spektrum von Terrakotta-Tönen über verschiedene Rot-, Gelb-, Blau- oder Brauntöne, Melierungen oder Schattierungen sind möglich.

Die Stadtverwaltung von Amsterdam, Niederlande, hatte untersuchen lassen, welcher Belag am besten für verkehrsberuhigte Zonen und Gehsteige geeignet ist. Ergebnis dieser Untersuchung ist: Pflasterziegel aus Ton. In den Niederlanden durchgeführte Studien zeigten, dass die durchschnittliche Lebensdauer eines Pflasterziegels bei 125 Jahren liegt, wobei auch 250 Jahre keine Seltenheit waren. Unter Berücksichtigung all dessen hatten Pflasterziegel aus Ton natürlich eine hervorragende CO2-Bilanz! Zuvor hatte sich die Stadt Amsterdam bereits schon aus ästhetischen Gründen für Pflasterziegel als Straßenbelag in allen Tempo- 30-Zonen entschieden. Die Ergebnisse dieser Studie sind ein Beleg dafür, dass die damals getroffene Entscheidung richtig war. Die Bruchlast und die Zugfestigkeit von Pflasterziegeln sind ausreichend für ein starkes Verkehrsaufkommen; Chemikalienbeständigkeit und der Thermoschock- und Frost-Tau-Widerstand sind hervorragend.

Markt

Die Verkaufszahlen von Tonpflasterziegeln haben sich in den Niederlanden in den letzten zehn Jahren etwa verdoppelt (»2), wobei hauptsächlich Marktanteile von Betonpflastersteinen hinzugewonnen werden konnten. Deshalb haben viele Verblenderproduzenten ihre Werke auf die Herstellung von Pflasterziegeln umgestellt.

Geformte Pflasterziegel

Pflasterziegel können stranggepresst oder maschinenformgepresst werden. Formgepresste Ziegel weisen verschiedene Vorteile auf:

› Die Pflasterziegel erhalten eine schöne weiche Form ohne scharfe Kanten und so ein sehr natürliches Aussehen. Darüber hinaus können bei diesem Verfahren durch entsprechende Formen die Pflasterziegel leicht mit Anfasungen (“englischen Kanten”) versehen werden (»3). Alternativ können auch Wasserstrichziegel mit der gleichen Maschine hergestellt werden

› Als Rohstoffe können magerere Tone eingesetzt werden als im Strangpressverfahren, auch Schiefertonmischungen und ein höherer Sandanteil von bis zu 30% sind möglich

› Ein Anteil von z. B. 25 bis 30 % feinem Sand (63 – 250 µm) in der Tonmasse gewährleistet hohe Rutschfestigkeit

Formgepresste Pflasterziegel können auf allen Seiten mit Abstandshaltern oder Nasen versehen werden (»4), um die gewünschte Durchlässigkeit des späteren Pflasterbelages zu erzielen. Die Nasen und Anfasungen verringern außerdem die Gefahr von Abplatzern. Mit dem Formpressverfahren können alle möglichen Sonderformen hergestellt werden und das sogar zeitgleich mit den Standardprodukten auf der gleichen Maschine, sodass alle Produkte die gleichen Eigenschaften und Farben aufweisen.

Mechanisches Pflastern

In den Niederlanden wurden viele Verfahren zum mechanischen Pflastern entwickelt, um die anstrengende Tätigkeit des Pflasterns von Hand zu reduzieren. Die Mehrzahl der Pflasterziegel wird inzwischen mithilfe von Mini-Raupenkränen mit Sauggreifern verlegt: Hierbei wird ca. 1 m² Pflasterziegel auf einmal angehoben und präzise auf das vorbereitete Sandbett gelegt (»5). Die Pflasterziegel werden vorab in das gewünschte Fischgratmuster oder in den versetzten Verband gesetzt. Das kann vor Ort mithilfe einer kompakten beweglichen Spezialmaschine und ein paar unterstützenden Handgriffen oder sogar schon im Ziegelwerk geschehen. Dort werden die Pflasterziegel in der Regel von Robotern im gewünschten Verlegemuster zehn Schichten hoch auf eine Holzpalette gestapelt (»6).

De Boer Machines

De Boer Machines bietet seit mehr als 75 Jahren Formpressmaschinen zur Herstellung von Ziegeln und Pflasterziegeln an (»7)und hat viele verschiedene Maschinen entwickelt, die weltweit im Einsatz sind. Die Produktionskapazitäten ­reichen dabei von 2 000 bis hin zu 40 000 Stück pro Stunde. Durch ihre große Flexibilität und Vielseitigkeit können mit ein und der­selben ­Maschine Pflasterziegel in verschiedenen Formaten sowie Sonderformen her­gestellt werden. Auf Wunsch können auch ­Farb- und Oberflächeneffekte mit der Maschine realisiert werden.

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