Zweiter Frühling für die Preußensiedlung
Zwischen 1910 und 1913 wurde in zwei Bauabschnitten mit 45 kleinen Wohnhäusern samt eigenem Garten und Tierstall die Preußensiedlung in Berlin-Altglienicke erbaut. Als klassisches Opfer der Wende verfiel die renommierte und teilweise denkmalgeschützte Siedlung jedoch zusehends.
Bei der 2012 abgeschlossenen Sanierung des Ensembles setzte man zwei Konzepte um, bei beiden wurden die Dächer erneuert. Hier kamen passend zu dem jeweiligen Bauabschnitt Dachziegel zum Einsatz, die den vorhandenen bzw. historischen Formen entsprachen.
Für die Reihenhäuser wurden wieder Berliner Biber mit drei Rippen und Segmentschnitt in Naturrot verwendet. Der mit 15,5 cm besonders schmale Biber passt ausgezeichnet zu den bewusst durch Gauben und Giebeln gegliederten kleinteiligen Dachflächen und ermöglicht auch die eingebundenen Dachkehlen.
Beim ersten Bauabschnitt wurden die ursprünglichen Hohlfalzziegel formgetreu durch moderne Hohlzfalzziegel ersetzt. Nicht nur die Walmdächer und die an den Giebeln anschließenden Mansarddächer deckten die Fachhandwerker, sondern auch alle Balkonüberdachungen, Vordächer und Gesimse. Optisch passt sich der Hohlfalzziegel ideal in die Kleinteiligkeit der unterschiedlichen Dachformen und -flächen ein.
Büro Kubeneck Architekten, Berlin, Germany/Deutschland