Ziegelwerke Otto Bergmann GmbH haben Betrieb zum Jahresende 2022 eingestellt
Die Ziegelwerke Otto Bergmann GmbH aus Nordrhein-Westfalen haben die Produktion von Ziegelsteinen zum Jahreswechsel 2022/2023 eingestellt. Die Produktion am Standort Steinheim wurde am 3. Januar 2023 von Wienerberger übernommen, am Standort Kalletal wurde die Produktion zum Jahresende eingestellt.
Energiepolitische Rahmenbedingungen als zu große Herausforderungen
Wie die Geschäftsführung in einem Schreiben vom 20. Dezember 2022 mitteilte, ist dieser Schritt gemacht worden in der Überzeugung, „dass es die beste Lösung für die Otto Bergmann GmbH und ihre Belegschaft ist“.
Die Situation für das Unternehmen sei seit Anfang des Jahres angespannt gewesen. In dem Schreiben werden die energiepolitischen Rahmenbedingungen als große Herausforderungen für das Unternehmen beschrieben. Man habe, so die Geschäftsführung, „bis in den Spätherbst alles unternommen, das Unternehmen auch über 2022 hinaus wirtschaftlich zu stabilisieren.“ Doch sei es nicht gelungen, das Unternehmen vor den andauernden und störenden Effekten am Energiemarkt zu schützen. Deshalb habe sich die Leitung „zum Wohle der Fortführung und für die Mitarbeitenden entschieden, den Standort Steinheim an die Wienerberger zu veräußern“.
Standort Steinheim bleibt aktiv unter neuer Leitung
Die Ziegelproduktion am Standort Steinheim in Ostwestfalen wurde von der Wienerberger GmbH zum 3. Januar 2023 übernommen. Dazu gehörten auch alle 35 Mitarbeiter, die, so Otto Bergmann und Wienerberger übereinstimmend, zukünftig für Wienerberger Deutschland arbeiten werden. Laut Pressemitteilung der Wienerberger soll die dortige Produktion von hochwärmedämmenden Poroton-Hintermauerziegeln fortgesetzt werden. Der Konzern will mit diesem Zukauf die Produktionskapazitäten erweitern und die regionale Marktposition stärken.
Der Standort sei darüber hinaus interessant, weil er in der Region fest verankert sei und die Kunden sich in sehr hoher Nähe befinden. Seitens des früheren Betreibers Otto Bergmann ist man laut zitierter Mitteilung zuversichtlich, dass damit für die früheren Mitarbeiter eine Zukunftsperspektive geschaffen sei.
Das Werk war 1997 von Otto Bergmann errichtet worden und ist auf den Bereich Hintermauerziegel spezialisiert. Noch um den Jahreswechsel 2021/2022 hatte es Pläne für Investitionen in den Standort gegeben, geplant waren ein zusätzlicher Tunnelofen und eine Lagerhalle.
Standort Kalletal stellt Produktion ein – Zukunft ungewiss
Am zweiten Produktionsstandort im Kalletal, ebenfalls in Ostwestfalen, wurde die Produktion zum Jahresende eingestellt. Laut Unternehmensführung sei man dazu gezwungen gewesen. Man bemühe sich, die dort Beschäftigten zu unterstützen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.
Zur Zukunft des Standorts sagte die Unternehmensführung: „Ob hier künftig wieder gewerblich oder in anderer Weise gewirkt wird, entscheiden wir in Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt.“
Die Familie Bergemann hatte den Standort, das frühere Ziegelwerk Schröder, im Jahr 1932 übernommen. 30 Jahre später trat Otto Bergmann die Geschäftsleitung an. Sein Schwiegersohn Andreas Schwier trat der Geschäftsleitung im Jahr 1998 bei. Das Unternehmen war Mitglied der Unipor Ziegel Marketing GmbH.