Zieglerjahrestagung 2011 in München
Am 20. Mai trafen sich die Mitglieder des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie zu ihrer Jahrestagung in München, um gemeinsam mit dem Ziegel-Zentrum Süd, dem Bayerischen Ziegelindustrie-Verband und dem Güteschutz Ziegel Süd ihre Regularien abzuhalten.
Am Vorabend der Veranstaltung trafen sich die Branchenvertreter im Restaurant Seehaus im Englischen Garten. Als Ehrengast berichtete der TBE-Präsident Dr. Heimo Scheuch exklusiv über die Entscheidung, die Ziegelindustrie auf die „Carbon Leakage“-Liste zu setzen. Scheuch betonte, dass dieser für die Branche äußerst wichtige Meilenstein nur durch das gemeinsame Lobbying zustande gekommen sei. Er appellierte an die Ziegler, neben dem „sportlichen Wettbewerb“ untereinander gemeinsam für die Branche zu kämpfen und sich noch stärker als bisher zu engagieren. Für das Ziel eines übergreifenden Marketingbudgets von
150 000 € im Jahr müsste jeder Ziegler Europas nur 100 € bereitstellen. Das sei z.B. im Vergleich zur Holzindustrie, die hohe zweistellige Millionenbeiträge einsetze, nicht zu viel. Er lud die deutschen Ziegler zur TBE-Jahrestagung nach Zypern ein, um dort gemeinsam die weiteren Aufgaben und Ziele der Branche zu diskutieren.
Der Donnerstag startete mit der Mitgliederversammlung des Ziegel-Zentrums Süd. Hier betonte Ministerialdirektor Josef Poxleitner, Leiter der Obersten Baubehörde im Staatsministerium des Innern, München, die enge Zusammenarbeit zwischen den Verbänden und seiner Behörde. Er lobte ausdrücklich die hervorragende Arbeit des Ziegel-Zentrums, die sich aktiv in der Aus- und Weiterbildung engagiere. Poxleitner sprach über die geplante „Qualitätsinitiative Bauen“ und forderte, dass Architekten nicht nur „Verpackungskünstler“ sein dürften. In Vertretung des erkrankten Vorstandsvorsitzenden Johannes Edmüller führte dann sein Stellvertreter Markus Wiest durch die Versammlung und gab bekannt, dass 2011 der „Deutsche Ziegelpreis“ durch das Ziegelzentrum Süd bundesweit ausgelobt werde.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Bayerischen Ziegelindustrie-Verbandes informierte Dr. Hannes Hofmeister vom Bayerischen Staatsministerium über die aktuellen Wachstumschancen der bayerischen Wirtschaft. Er appellierte an die Branche, aus Risiken Chancen zu machen und nannte drei Punkte: 1. Abriss und Neubau, da ein hoher Bedarf an altersgerechten Wohnungen bestehe, 2. Aktivierung von Energieeinsparpotenzialen und 3. Steigerung der Gebäudeeffizienz durch den Einsatz von Ziegeln.
In der Mitgliederversammlung des Güteschutzes Ziegel Süd wurde das Ziel bekräf-tigt, beide Güteschutzverbände der Ziegelindustrie in absehbarer Zeit zu verschmelzen.
Helmut Jacobi, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, betonte in seiner Ansprache auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes, dass die Entscheidung, die Ziegelindustrie auf die „Carbon Leakage“ gefährdete Liste zu setzen, Kosteneinsparungen in bis zu dreistelliger Millionenhöhe für die Branche bedeute. Martin Roth, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, und Dieter Rosen, Technischer Geschäftsführer, berichteten dann über die aktuelle Lage der Industrie und welchen zukünftigen Herausforderungen sich diese stellen muss. Roth stellte klar, dass die Weichen für die Zukunft des Ziegels in den nächsten 10 Jahren gestellt werden. Um den Herausforderungen zu entsprechen, sei auch die nationale und internationale Gemeinschaftsforschung extrem wichtig. Das Institut für Ziegelforschung IZF sei dabei eine der wenigen Einrichtungen, die das Know-how haben, diese Änderungen einzuleiten.
Anschließend wurde das Präsidium neu gewählt, mit Helmut Jacobi als Präsidenten und Kastulus Bader, Johannes Edmüller, Stefan Jungk und Burkhard Theuerkauf als weiteren Präsidiumsmitgliedern. Als Präsidiumsmitglieder verabschiedet wurden Hans-Heinrich Meyer und Han van Gol.