Eine allgemeingültige Definition über „nachhaltig Bauen“ reicht nicht!

Raumkühlung ist ein Thema, dass in den kommenden Jahren deutlich und wohl weltweit an Bedeutung gewinnen wird. Klimaanlagen, das gängigste Raumkühlgerät, sind weder klimatisch, noch energetisch, noch vom Raumklima her die ideale Lösung. Eine Alternative skizziert Dietrich von der Ropp im folgenden Beitrag.


In der ZI 04/2024 wurde zum Thema „nachhaltiges Bauen“ ein Interview mit Herrn Thomas Maucher veröffentlicht. Hierin beklagt er, dass die Politiker schnell eine Entscheidung treffen müssten, mit welchem Energieträger Ziegel in Zukunft gebrannt werden sollten. Diese „Festlegung würde Millioneninvestitionen mit jahrzehntelangen Konsequenzen“ nach sich ziehen.

Diese Sichtweise greift meiner Meinung nach zu kurz und wird der komplexen Thematik nicht gerecht. In der Automobilindustrie wird auch nicht lang und breit über die Techniken zur Minderung der CO² Emissionen bei der Herstellung der PKWs diskutiert, sondern vorrangig über die Möglichkeiten, wie die Nutzung der PKWs  ökologisch, also CO²-neutral, erfolgen sollte. Insoweit sollten sich alle Diskussionen über die Minimierung von CO² generell auf beide Aspekte, nämlich die Herstellung eines Produktes und dessen spätere Nutzung konzentrieren. Gerade im Baubereich kann man sehr interessante Synergien entwickeln, bei denen nicht nur ökologische und wirtschaftliche Vorteile festzustellen, sondern auch die Gesundheit der Hausbewohner betreffende Phänomene zu beobachten sind.

Wenn die Energie, die Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus für das Heizen und Kühlen der Räume benötigen, von auf dem Dach installierten Photovoltaik Paneelen oder von speziellen Dachpfannen geliefert wird, dann erreicht man eine erhebliche Senkung der CO² Emissionen, denn die Raumklimatisierung ist - schon jetzt – eine der umweltschädlichsten Sektoren. Fachleute kalkulieren, dass ab 2050 Air-Condition-Anlagen für ca. 30 % der weltweiten CO²-Emissionen verantwortlich sein werden.

Das Heizen und Kühlen von Räumen ist jedoch CO²-neutral möglich (s. Artikel von Prof. Andreu Moia-Pol: Net zero emissions for a seminar room in the University of Balearic Islands, auf der Homepage unter www.Ecoclimate.info). In den vergangenen 8 Jahren konnte eindrucksvoll gezeigt werden, wie ein im Sommer und Winter angenehmes Raumklima ausschließlich mit regenerativen Energiequellen gewährleistet werden kann.

Auf der im letzten Absatz erwähnten Homepage wird erklärt, dass beim Heizen keine Probleme entstehen, jedoch beim massiven Kühlen, was in den südlichen Regionen häufig erforderlich ist, baubiologische Probleme beim Unterschreiten des Taupunktes auftreten. Wenn nämlich sehr warme Luft auf eine kühlende Fläche auftrifft, kondensiert der Wasserdampf an der Oberfläche und das Kondensat tropft von der Decke oder läuft an der Wand herunter. Dieser Zustand ist natürlich inakzeptabel. Dies ist der einzige Grund, warum eine Luftkühlung weltweit mit energiehungrigen Air Condition Anlagen erzeugt wird.

Ziegler ahnen nun schon, wie man das Problem lösen kann: mit Lehm, der das Kondensat aufnimmt und wieder abgibt, wenn das Kühlen unter dem Taupunkt nicht mehr erforderlich ist. Die Kombination aus dem Baustoff Lehm und Kapillarrohrmatten ist der zentrale Punkt. Eine detaillierte Beschreibung der erforderlichen Technik wird in einem ausführlichen Artikel in der Novemberausgabe der Zeitschrift „Ziegelindustrie International“ erscheinen. In diesem Beitrag wird auch erläutert, wie die Zusammenarbeit zwischen der Ecoclimate (zur Zeit noch UG) und den Ziegeleien erfolgen sollte.

Schon jetzt kann darauf hingewiesen werden, dass die Zusammenarbeit in der Rechtsform eines Franchisevertrages erfolgen soll und für alle Beteiligten, den Zieglern, der Ecoclimate UG, aber auch den Architekten, den Hauseigentümern und schließlich auch der Umwelt ein großer Vorteil gewährleistet sein wird.

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