14.05.2009 News: Leipfinger-Bader KG: Mauerziegel aus Niederbayern - Industriell und nachhaltig produziert
Traditionsunternehmen verpflichtet sich der Umwelt
Umweltmedaille und Bundesverdienstkreuz: Für ihr ökologisches Bewusstsein haben die Inhaber der Ziegelwerke Leipfinger‑Bader bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Heute fertigt das Familienunternehmen schon in der fünften Generation Hintermauerziegel in Niederbayern. In den Werken Vatersdorf und Puttenhausen werden jährlich 200.000 Tonnen Mauerziegel für ein Volumen von rund 4.000 Wohneinheiten produziert. Die eigene Produktpalette umfasst mehr als 150 verschiedene Ziegelsorten, die für alle Anforderungen am Bau die maßgeschneiderte Wandbaustoff-Lösung bieten. Dabei sorgen besonders die mit Mineralgranulat gefüllten Ziegel der „Coriso‑Reihe“ für eine energieeffiziente Wärmedämmung, ohne dass eine zusätzliche Außendämmung der Wand nötig ist. Darüber hinaus haben die Ziegelwerke Leipfinger‑Bader ihre Produktionstechniken für eine umwelt‑ und ressourcenschonende Ziegelherstellung kontinuierlich weiterentwickelt: Vom Abbau des Rohstoffes bis hin zu einer ökologischen Betriebsgestaltung verpflichtet sich das Traditionsunternehmen der Umwelt.
Mauerziegel aus gebranntem Ton zählen seit Jahrhunderten zu den meist genutzten Baustoffen in Deutschland und Europa. Der natürlich vorkommende Rohstoff macht den Ziegel zu einem wertvollen Baumaterial mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Lehm und Ton werden aufbereitet, geformt, getrocknet und ohne Bindemittelzusätze gebrannt. Ziegel sind diffusionsoffen und sorgen für eine ausgewogene Feuchteregulierung, was gleichzeitig ein gesundes Raumklima garantiert. So entsteht ein hochqualitativer Baustoff, der schadstofffrei und problemlos zu recyceln ist. Ziegelbruch kann in vielfältiger Weise als „neuer“ Wertstoff dem Kreislauf zurück geführt werden: zum Bau von Lärmschutzwällen, als Ziegelsplit für den Unterbau von Straßen und ländlichen Wegen oder als Ziegelmehl auf Tennisplätzen. Sogar als Pflanzensubstrat ist der gebrochene Ziegel wiederverwendbar. Der Verbrauch von Deponieflächen wird für diesen Bauschutt eingespart. Gleichwohl ist der oberflächennahe Abbau des Rohstoffs ein starker Eingriff in Flora und Fauna. Zudem haben der Primärenergieverbrauch sowie die Emission von Schadstoffen bei der Produktion Einfluss auf die Umweltverträglichkeit von Baustoffen. Ob es sich um ökologisch wertvolle Ziegel handelt, ist abhängig vom gesamten Lebenszyklus und deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie dem Ressourcenverbrauch.
Produktionsverfahren sind entscheidend
Ein Merkmal, ob es sich um ökologisch wertvolle Ziegel handelt, ist vor allem das Verfahren zur Porosierung: Die Mitgliedswerke der Unipor-Ziegel-Gruppe haben festgelegt, dass bei ihnen unter anderem feines Sägemehlgranulat als Porosierungsmittel verwendet wird. Die Zuschlagstoffe verbrennen rückstandsfrei in 90 Meter langen Tunnelöfen bei knapp 1000 Grad Celsius. So entstehen unzählige kleine Poren, die dem Ziegel seine besondere Wärmedämmeigenschaft verleihen. Um die Belastung für Natur und Umwelt so gering wie möglich zu halten, führte die Leipfinger‑Bader KG als eines der ersten Ziegelwerke in beiden Produktionsstandorten die thermische Rauchgasnachverbrennung ein. Bei diesem Verfahren werden die Rauchgase nochmals „nachverbrannt“ und damit die Emissionswerte um bis zu 98 Prozent gesenkt.
Die entstehende Abwärme aus dem Tunnelofen wird wiederum für das Trocknen der Ziegel verwendet und spezielle Rechnerprogramme optimieren das gesamte Brennverfahren. Eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie ständige Investitionen in neue Herstellungs- und Verfahrenstechniken sichern die hohe Produktqualität.
Gefertigt werden bei Leipfinger‑Bader auch die neuen Mauerziegel mit „Coriso-Technologie“. Diese sind mit speziellen Mineralgranulaten aus natürlichem Basaltgestein gefüllt, die den Wärme- und Schallschutz im Haus deutlich erhöhen. Diese „integrierte Dämmung“ spart eine aufwändige und kostenintensive Außendämmung der Wände und ermöglicht den Bau von energieeffizienten Geschossbauten sowie Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern. Die hohe Wärmedämmung senkt nicht nur die Energiekosten, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Wirtschaftliches Handeln bei einem gleichzeitig verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen spiegeln sich zudem in der ökologischen Betriebsgestaltung der Ziegelwerke wider: Seit 1993 wurden in Vatersdorf auf zehn Hektar Firmengelände rund fünf Kilometer neue Hecken angepflanzt und Extensivgrünland sowie Streuobstwiesen angelegt. Die ökologische Wirksamkeit dieser Maßnahmen wurde zusätzlich überprüft: Als charakteristischer Brutvogel dieser halboffenen, reich strukturierten Landschaft wurde das Vorkommen von Neuntötern kartiert und dabei festgestellt, dass sich die Anzahl der Brutpaare verdoppelt hatte. Große Teile der Betriebsgelände in Vatersdorf und Puttenhausen sind mit Wassergräben, Weihern, Bächen und Tümpeln umgeben. Das gesamte Firmenareal ist mit Alleen, Baumreihen, Hecken und Sträuchern zusätzlich umrandet. Die ehemaligen Abbaugebiete bieten ebenfalls Chancen für eine wertvolle Biotop‑Entwicklung.
Lehmgrube Gastorf: Chance für Biotop‑Entwicklung
Ehemalige Abbaugebiete können je nach Nutzungs- und Pflegekonzept wertvolle Umweltbedingungen schaffen, so dass sie selbst bedrohten Arten der „Roten Liste“ wieder neuen Lebensraum bieten. Dabei werden für die Gruben Entwicklungsziele und Pflegekonzepte noch während der Abbauphase planerisch festgesetzt. Schon jetzt steht bei der Grube von Leipfinger-Bader in Gastorf fest, dass sofort nach dem Abbau die gezielte Rekultivierung beziehungsweise Renaturierung beginnt. Das Besondere bei der Planung ist hier, das ein überdurchschnittlicher Flächenanteil für Zwecke des Natur- und Artenschutzes vorbehalten wird. Auf einer Gesamtfläche von elf Hektar werden unter anderem landschaftstypische Magerwiesen und Heckenpflanzungen aus heimischen Laubgehölzen angelegt. Die dann ehemalige Abbausohle wird als Flachwasserzone mit firmeneigenem Gerät modelliert und durch Sukzession sollen sich hier langfristig Röhricht- und Schilfbestände entwickeln.
Neben gesetzlichen Vorgaben engagiert sich der geschäftsführende Gesellschafter Kastulus Bader seit jeher für die Bewahrung und Förderung der Landschaft und des kulturellen Lebens sowohl in der Region als auch bundesweit. Seit Jahrzehnten übernimmt der engagierte Ziegler Ehrenämter im Bayerischen Ziegelindustrieverband sowie im Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie. Für sein beispielhaftes Umwelt-Engagement hat Kastulus Bader in den vergangenen Jahren unter anderem die Umweltmedaille des Freistaates Bayern sowie das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
Leipfinger-Bader KG Ziegelwerke
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