Bundesstiftung Baukultur setzt auf Qualität: Bau- und Immobilienwirtschaft ist dafür ein unverzichtbarer Partner
Normierung – Kosten – Zeitdruck. Wo steht die Baukultur?“ Mit dem Meinungs- und Erfahrungsaustausch von Entscheidern aus Politik, Gesellschaft, Bau-, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft am 26. und 27. September 2013 auf Schloss Ettersburg bei Weimar geben die Bundesstiftung Baukultur und ihre Partner erneut wichtige Impulse zur Zukunft der Baubranche. Auch mit diesem bereits 5. Ettersburger Gespräch will die Bundesstiftung Baukultur zeigen, dass Qualität und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sind und Baukultur einen wichtigen Standortfaktor für Deutschland darstellt.
In ihren Impulsvorträgen unterstrichen Christian Carius (Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Thüringen), Ministerialdirektor Günther Hoffmann (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) und Engelbert Lütke Daldrup (Geschäftsführer der IBA-Thüringen) die Bedeutung beispielgebender Lösungsansätze als Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln angesichts der gegenwärtigen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, wie z.B. der Energiewende, dem demografischen Wandel sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse. Ein besonderes Augenmerk bei den konkreten Projektbeispielen galt standardisierten Verfahren und der Frage, ob das Streben nach Kosten- und Zeitersparnis baukulturelle Qualitäten ausschließt. Die vorgestellten Beispiele widerlegten dies deutlich: Die Quartierssanierung der Erfurter Schottenhöfe von Osterwold Schmidt Architekten, die Modernisierung des Dreischeibenhauses in Düsseldorf von HPP Hentrich-Petschnigg Partner, der Hochhausneubau Tour Total in Berlin des Büros Barkow Leibinger und der Neubau des evangelischen Gemeindezentrums in Mannheim der Darmstädter netzwerkarchitekten sind wegweisende Beispiele für Innovation und Nachhaltigkeit. Sie zeigen eindrucksvoll, wie eine effektive Planung und kontinuierliche Zusammenarbeit der Verantwortungsträger zu gelungenen Projekten beiträgt, die den Stadtraum positiv prägen. Die Bundesstiftung griff damit eine große Bandbreite an gegenwärtigen baulichen Herausforderungen auf: „Das Ettersburger Gespräch zeigt vorbildlich, dass eine Investition in Baukultur ein unternehmerischer Mehrwert ist. Klar definierte Qualitätsanforderungen und -standards und ein guter Planungs- und Bauprozess führen im Ergebnis zu hoher gestalterischer, technischer, ökologischer und ökonomischer Qualität“, würdigte Reiner Nagel (Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur) das Engagement der Beteiligten. Reiner Nagel unterstrich: „Die Bundesstiftung Baukultur versteht sich als Lobbyistin für die Qualität der gebauten Umwelt. Wir werben für Qualitätsstandards deutscher Bau- und Planungsleistungen national wie international. Dies gelingt nur in der gemeinsamen Anstrengung aller Akteure.“ Die Bau- und Immobilienwirtschaft sei ein unverzichtbarer Partner im Ringen um die Qualität von Baukultur, bemerkte Reiner Nagel und dankte den beteiligten Partnern für ihre Unterstützung. Mit dem 5. Ettersburger Gespräch hat sich der baukulturelle Austausch der Bundesstiftung Baukultur auf Schloss Ettersburg zu einer festen Einrichtung etabliert. Die Veranstaltung wird im Herbst 2014 fortgesetzt. Den Rahmen des Ettersburger Gesprächs nutzte Reiner Nagel auch dazu, sein aktuelles Arbeitsprogramm vorzustellen: „Die Bundesstiftung setzt sich für Belange der Baukultur nicht nur in Fachkreisen und interdisziplinären Runden ein, sondern sie will mit ihren neu entwickelten Formaten auch verstärkt die allgemeine Öffentlichkeit ansprechen.“
Die Stiftung setzt für die Programmjahre 2013/2014 den thematischen Schwerpunkt „Gebaute Lebensräume der Zukunft: Fokus Stadt“. Ausgangspunkt sind zahlreiche aktuelle Debatten um ein lebenswertes Umfeld in unseren Städten, wie zum Beispiel zu bezahlbarem Wohnraum, der Qualität unserer öffentlichen Räume und Infrastrukturen oder um die Qualität von Planungsprozessen. Um der Bandbreite und den komplexen Zusammenhängen des urbanen Lebensraums gerecht zu werden, fokussiert sich die Stiftung auf drei Teilaspekte: „Gemischte Quartiere“, „Öffentlicher Raum und Infrastruktur“ und „Planungskultur/Prozessqualität“. Diese werden Inhalt von drei Baukulturwerkstätten im ersten Halbjahr 2014 sein, welche das neue Kernformat der Stiftung darstellen. Ebenso fokussiert der Baukulturbericht, der im Juni 2014 dem Parlament vorgelegt wird, auf die thematischen Schwerpunkte in den genannten drei Teilaspekten. Aktuell hat die Bundesstiftung Baukultur einen Aufruf veröffentlicht, mit dem sie um die Einreichung von Projekten aus Deutschland sowie dem europäischen Ausland bittet, die in Hinblick auf einen der o. g. Themenschwerpunkte Modellcharakter haben.
Bundesstiftung Baukultur