WISBA-Studenten denken die Zukunft des Bauens
Welches Heizsystem passt für welches Gebäude, wenn Energiebedarf und Lebenszykluskosten möglichst niedrig sein sollen? Diese Frage stellte sich eine der vier Studentengruppen aus Deutschland, Österreich und Polen, die an dem ersten Lehrgang der Wienerberger Sustainability Akademie (WISBA) teilnahm. Über sechs Monate recherchierten die Studenten Baumaterialien, Dämmungen und Wandaufbauten, analysierten ihre Bauphysik und stellte sie verschiedenen Energiequellen und Heizsystemen gegenüber. Als Ergebnis präsentierte die Gruppe zum Abschluss des Lehrgangs eine Matrix, die auf einen Blick zeigt, welches Heizsystem und welche Energiequelle am besten zu den jeweiligen Konstruktionen passt. Sie soll Bauingenieuren und Architekten den Entscheidungsprozess erleichtern. Darüber hinaus gaben die Studenten eine Empfehlung für ein intelligentes Heizsystem ab, welches sich den Wetterprognosen anpasst, und dadurch zusätzlich Energiekosten sparen kann.
Die WISBA leistet einen Beitrag, dem Thema Nachhaltigkeit in der universitären Lehre mehr Bedeutung zu verleihen
Über den Tellerrand blicken und aktiv an der Zukunft des Bauens arbeiten – diesem Ausbil-dungsziel hat sich die Wienerberger Sustainable Building Academy verschrieben und wie dieses Beispiel zeigt, auch schon im ersten Lehrgang erreichen können. WISBA ist ein internationales Bildungsprogramm, das von der Wienerberger AG in Kooperation mit der Technischen Universität Graz, der Leibniz Universität Hannover, der Technischen Universität Warschau sowie der Wirtschaftsuniversität Wien gegründet wurde. Am ersten Lehrgang im Wintersemester 2013/14, der soeben abgeschlossen wurde, nahmen 12 Stipendiaten von österreichischen, deutschen und polnischen Universitäten teil. Alexander Furche, Professor an der Leibniz Universität Hannover und Mitglied des internationalen WISBA-Beirates erläutert das neue Programm: „Im Rahmen von Gruppenarbeiten waren die Studenten gefordert sich mit Fragen zur Zukunft des Bauens zu beschäftigen. Die Themen betrafen Fragen zur Ressourcen-Effizienz in der Produktion, zur Lebensdauer von Gebäuden, zu Wand- und Heizungssystemen aber auch zu ergänzenden Indikatoren für Nachhaltigkeitsstandards bei Baustoffen. Unterstützt wurden die Studenten bei ihren Themen durch internationale Fachexperten aus der Lehre und der Praxis. Die Workshops fanden in Deutschland, Österreich, Polen und Belgien statt. Zum Abschluss mussten die Ergebnisse in einer Projektarbeit zusammengefasst und präsentiert werden.“
Die vier Studentengruppen präsentierten die Ergebnisse ihrer Untersuchungen Anfang März 2014 im Festsaal der TU Wien vor einer internationalen Jury. Heimo Scheuch, CEO Wienerberger AG zeigt sich erfreut: „Das hohe fachliche Niveau, auf dem die Diskussionen mit den Studenten stattfanden, ist beeindruckend. Die herausragende Qualität der Projektarbeiten und die aussagekräftigen Ergebnisse bestätigen, dass wir mit unserer Initiative auf dem richtigen Weg sind“. Auch Peter Maydl wissenschaftlicher Beirat der WISBA, Jurymitglied und Professor an der TU Graz ist zufrieden: „Die Ergebnisse des ersten WISBA-Durchgangs zeigen, dass es den Studierenden gelungen ist, Theorie und Praxis anhand konkreter Problemstellungen miteinander zu verknüpfen. WISBA leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dem Thema Nachhaltigkeit im Bauen in der universitären Lehre mehr Bedeutung zu verleihen.“
Studenten forschten zu Ressourceneinsatz, Lebensdauer von Gebäuden
Zwei weitere Projektgruppen befassten sich mit dem Thema Lebensdauer von Gebäuden und Ressourceneinsatz am Bau. Eine wichtige Erkenntnis der Studenten war, dass bereits bei der Planung eines Gebäudes die mögliche Nachnutzung des Gebäudes berücksichtigt werden sollte. Wenn dies geschieht, kann nicht nur die Lebensdauer von Gebäuden sondern auch die Wiederverwendbarkeit von Baustoffen erhöht werden, Abfall reduziert und Energie eingespart werden. Um Architekten und Planer die Planungsphase zu erleichtern haben die Studenten einen Maßnahmenkatalog entwickelt, wo bereits die Nachnutzung von Gebäuden berücksichtigt wird.
Das vierte Studententeam beschäftigte sich mit dem Nachhaltigkeitsstandard EN15804. Bei dem Standard handelt es sich um eine europäische Norm, welche die Nachhaltigkeit von Baustoffen beurteilen soll. Die Norm wurde eingeführt, um die Auswirkung von Gebäuden auf die Umwelt sowie auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen darstellen zu können. Die Studenten hatten die Aufgabe zusätzliche Indikatoren für diese Norm zu identifizieren. Anhand eines konkreten Fallbeispiels – eines Wohnhauses für ältere Menschen – stellten die Studenten diese potenziellen neuen Indikatoren vor.
WISBA wird im Wintersemester 2014 auf insgesamt sechs Länder erweitert
„Wir haben die WISBA ins Leben gerufen, da wir es als wichtig erachten, zukünftige Bauexperten noch stärker an das nachhaltige Bauen der Zukunft heranzuführen und das Innovationspotenzial der jungen Menschen in diesem Bereich zu fördern. Aufgrund des großen Erfolgs des ersten Lehrgangs möchten wir daher das Studienprogramm im Herbst diesen Jahres auf weitere Länder ausdehnen“, so Heimo Scheuch abschließend.
Im Wintersemester 2014 beginnt der nächste Durchgang mit 24 Studenten aus bereits sechs Ländern. Die Ausschreibung startet ab April unter www.wisba.wienerberger.com.
Wienerberger AG