Belgische Baksteenfederatie

2021 ein gutes Jahr für die belgische Ziegelindustrie

Die Ziegelindustrie in Belgien konnte 2021 trotz schwieriger Marktrahmenbedingungen die Produktionsmengen deutlich ausweiten. Laut einer Meldung des belgischen Ziegelverbands, Belgische Baksteenfederatie, stieg die Zahl produzierter Ziegel um 5,1 Prozent, die Zahl produzierter Ziegelriemchen um 7,1 Prozent. Dazu beigetragen hat die dank einer soliden Baukonjunktur und des robusten Immobilienmarkts gestiegene Nachfrage nach Baustoffen. Gerade in Belgien spielen Ziegel für Wohnungsarchitektur und -bau eine traditionell große Rolle.

Rahmenbedingungen

Das Jahr 2021 stand zunächst im Zeichen der Erholung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-Krise. Allerdings dämpfte der ab Herbst 2021 zu beobachtende deutliche Anstieg der Energiepreise diese Dynamik. Dieser Trend hat sich im ersten Halbjahr 2022 fortgesetzt. Nach Angaben des Föderalen Planungsbüros Belgiens und der Belgischen Nationalbank (BNB) wird sich das belgische Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 aufgrund der hohen (Energie-)Preise und neuer Störungen in den globalen Versorgungsketten durch den Krieg in der Ukraine und die strengen Corona-Lockdowns in China abschwächen.

Hohe Genehmigungszahlen bei Neubau und Renovierung

Die Nachfrage nach Baugenehmigungen ist ein wichtiger Indikator für zukünftige Entwicklungen im Bausektor und damit für die Gesamtwirtschaft. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl erteilter Baugenehmigungen sowohl für Renovierungen als auch für Neubauten deutlich.

Laut STATBEL, dem Belgischen Statistischen Amt, lag die Zahl der erteilten Genehmigungen für neue Wohngebäude bei 57.724 (Wohn-)Einheiten, was einem Anstieg von 4 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Die Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser stieg um 13 Prozent, während die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen in Zwei- und Mehrfamilienhäusern um 3 Prozent zurückging. Besonders auffällig ist der Anstieg bei Genehmigungen für Wohnungsrenovierungen. 2021 wurden 34.343 Einheiten zur Renovierung genehmigt, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 17 Prozent und der höchste Wert in den vergangenen 20 Jahren. „Das sind gute Nachrichten für das Baugewerbe und für das Erreichen der Klimaziele. Allerdings sorgen Engpässe wie hohe Energie-, Material- und Arbeitskosten, die anhaltenden Covid-Gefahren, der Krieg in der Ukraine und die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt für Unsicherheit im Bausektor“, heißt es von Seiten der Belgische Baksteenfederatie.

Ziegelproduktion mit deutlichem Plus in 2021

Die gesamte belgische Ziegelproduktion belief sich 2021 auf 2.562.000 Tonnen, was einem Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Ausfuhren beliefen sich auf 1.046.000 Tonnen, was einem Anteil von 41 Prozent der Gesamtproduktion sowie einen Anstieg von 3 Prozent entspricht. Die Exporte gingen hauptsächlich in die Nachbarländer. Das Vereinigte Königreich bleibt auch im Jahr 2021 das wichtigste Exportland für Vormauerziegel. Die Niederlande sind das wichtigste Exportland für Innenwandziegel. Die Exportzahlen werden anhand einer Umfrage unter den ­Mitgliedern und Daten der Belgischen Nationalbank (BNB) ermittelt. Die Einfuhr von Ziegeln ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen auf 187.277 Tonnen. Damit belaufen sich die Einfuhren auf etwa 7,3 Prozent der belgischen Produktion laut BNB.

Ziegelproduktion nach einzelnen Segmenten

Im Jahr 2021 wurden rund 937.000 Tonnen Mauerziegel als Lochziegel hergestellt. Vollziegel für den Einsatz als Mauerziegel wurden nicht hergestellt. Mauerziegel werden für die Errichtung von Innenwänden verwendet.

Die Produktion von Vormauerziegeln belief sich auf 1.625.000 Tonnen, wovon 238.000 Tonnen auf stranggepresste bzw. extrudierte Verblendziegel und 1.387.000 Tonnen auf handgeformte Verblendziegel entfielen.

Auch die Produktion von Ziegelriemchen wuchs mit 7,3 Prozent deutlich an. Insgesamt wurden in Belgien 2021 684.560 Quadratmeter Ziegelriemchen hergestellt.

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