Trendwende für Italiens Anlagenbauer für die Keramikindustrie
Die 19. nationale statistische Erhebung von Acimac zeigt, im Vergleich zu den katastrophalen Ergebnissen von 2009, eine Umsatzsteigerung von 8,6 %. Obwohl noch weit entfernt von den vor der Krise erzielten Einnahmen, bedeutet dies eine bedeutende Trendwende.
Exportmärkte
Asien stellt mit 32,7 % aller Exporte den größten Absatzmarkt dar, gefolgt von Europa (25,6 %), Nord- und Südamerika (16,1 %), dem mittleren Osten (14,2 %) und Afrika (11,2 %).
China, Taiwan und Hongkong sind das Hauptexportgebiet, mit 203,7 Mio. € Umsatz (63 % mehr als in 2009) und einem Gesamtexportumsatzanteil von 19,1 %. Die europäische Union fiel auf den zweiten Platz zurück, mit 188,6 Mio. € (-25,1 %) und 17,7 % des Gesamtexportvolumens. Der mittlere Osten behielt seinen stabilen dritten Platz mit 152 Mio. € Umsatz, gefolgt vom „Rest Asiens“, d.h., Indien, Thailand, Indonesien und Vietnam, mit 145,4 Mio. € Umsatz (13,6 % des Gesamtumsatzes und 37,1 % höher als in 2009). Den fünften Platz belegte Südamerika, mit 129,5 Mio. €, vor Afrika (119 Mio. €), Osteuropa (84,5 Mio. €), Nordamerika (42,7 Mio. €) und Ozeanien (0,9 Mio. €).
Italien
Struktur des Sektors
Die Struktur der italienischen Keramikmaschinenanlagenbauer blieb gegenüber 2009 praktisch unverändert. Am Jahresende gab es noch 157 Unternehmen – vier weniger als 2009 – mit insgesamt 6228 Beschäftigten (13 mehr als in 2009).
Auch die Aufschlüsselung der Unternehmen nach Größe blieb weitgehend unverändert: 56 % meldeten weniger als 2,5 Mio. € Umsatz, und nur 10,6 % setzten mehr als 10 Mio. € um.
Im Jahre 2010 gab es 57 Unternehmen, die außerhalb Italiens aktiv waren, sich aber zu mehr als 51 % im Besitz italienischer Gruppen befanden. Diese Unternehmen erzielten einen Umsatz von 338,2 Mio. €, 28,7 % mehr als in 2009.
Ausblick 2011
Acimac-Geschäftsführer Pietro Cassani stellt fest: „In den zwölf Monaten des Jahres 2010 haben wir eine eher zurückhaltende Wiederaufnahme von Investitionen in den meisten Ländern der Welt beobachtet, wir sind deshalb optimistisch in Bezug auf die diesjährigen Ergebnisse. Wir erwarten zwar etwa 10 bis 15 % mehr Umsatz als in 2010, aber solche Prognosen sind immer schwierig, denn unsere Ergebnisse sind abhängig von verschiedenen äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel dem politischen und sozialen Umbruch im mittleren Osten.“
Auch eine Erholung des italienischen Binnenmarktes wird von italienischen Maschinen- und Anlagenbauern sehnlich erwartet. „Während der ersten Monate dieses Jahres haben unsere Unternehmen größere Lieferaufträge von führenden italienischen Firmen erhalten, und wir hoffen, dass dieser Trend über die nächsten sechs Monate andauert.“
Kundensektoren
Die Ziegelindustrie behauptete den zweiten Platz unter den wichtigsten Kunden-sparten (10 % des Gesamtumsatzes), obwohl sie voriges Jahr die schlimmsten Verluste zu verzeichnen hatte (-25,9 % auf 139,3 Mio. €). Der stärkste Rückgang (‑34,1 %) betraf den italienischen Binnenmarkt, die Exporte gaben insgesamt um 23 % nach.
Dank eines starken Umsatzanstieges innerhalb Italiens (+34,7 %) erlitten die Hersteller feuerfester Stoffe einen viel geringeren Umsatzrückgang als in 2009. Der Gesamtumsatz in diesem Bereich für das Jahr 2010 betrug 31,9 Mio. € (-12,4 %).
Umsatz nach Maschinen
Formgebungsmaschinen machten 25,1 % des Gesamtumsatzes aus, gefolgt von Glasier- und Dekorationssystemen (16,9 %), Ofenanlagen (12,2 %) und Tonaufbereitungsmaschinen (10,5 %).
2010 mussten Formgebungsmaschinen (-16 %), Tonaufbereitungsmaschinen (-6.4 %), Engineering (-13 %) und Laborgeräte (-8,7 %) Rückgänge hinnehmen.
Einen erstarkten Absatz verzeichneten Maschinen zum Glasieren und Dekorieren (+20,1 %), überwiegend in Form von Digitalisierungsmaßnahmen. Sehr gute Ergebnisse wurden auch erzielt mit Anlagen zum Trocknen (+1,9 %), Brennen (+8,6 %), Sortieren, Verpacken und Palettieren (+28,8 %) sowie die Nachbehandlung (+19,5 %), Formenherstellung (+9,2 %), Reinigungssysteme (+16,4 %) sowie zur Qualitätskontrolle und Prozesssteuerung.