2. Poroton Mauerwerkskongress war ein voller Erfolg
„Wie bauen wir Gebäude richtig?“ Diese Frage stellte Johannes Edmüller, geschäftsführender Gesellschafter von Schlagmann Poroton, zu Beginn des 2. Poroton Mauerwerkskongresses am 25. Februar in München. Er traf damit vor dem Hintergrund von Energiewende, zahlloser Diskussionen um Bauweisen und Wärmedämmung sowie kurz vor Inkrafttreten der EnEV 2014 bei den Teilnehmern genau ins Schwarze. Antworten konnten diese in den Ausführungen der acht renommierten Referenten, in denen es hauptsächlich um sinnvolle Lösungen im Mauerwerksbau ging, finden. Rund 600 Architekten, Statiker, Ingenieure, Bauunternehmer, Bauträger, Baustoffhändler, Energieberater und Behördenvertreter aus ganz Süddeutschland nahmen an der eintägigen Veranstaltung teil, auf deren Agenda ein abwechslungsreiches Programm stand. Zusätzlich zeigten in einer begleitenden Ausstellung viele namhafte Unternehmen der Bauindustrie ihre Produkte. In den Live-Vorführungen der Schlagmann-Anwendungstechniker konnte das Gehörte sofort in der Praxis gesehen und diskutiert werden.
In seinem Impulsvortrag „cradle to cradle“ rief Professor Dr. Michael Braungart, Erasmus-Universität Rotterdam und Leuphana Universität Lüneburg sowie Geschäftsführer der Internationalen Umweltforschung (EPEA), Hamburg, zu einem Umdenken auf. Er halte nichts davon, Gebäude nur effizienter zu bauen, vielmehr müsse man sie effektiver im Sinne neuer Ansätze und Materialien gestalten.
In das Spannungsfeld zwischen Innovation und Normung bei Planung und Ausführung von monolithischem Mauerwerk führte Professor Dr.-Ing. Werner Seim von der TU Kassel ein. An Beispielen erläuterte er die Differenz zwischen Herausforderungen und Lösungen u.a. in den Bereichen Energieeffizienz, Kosten, Qualität, Konstruktion und Planung sowie Ressourceneffizienz. Dabei attestierte er dem Mauerwerksbau durch eine hervorragende Vorarbeit im Bereich Baustoffe und Anwendungslösungen eine aussichtsreiche Zukunft.
Der Brandschutzsachverständige Dipl.-Ing. Josef Mayr referierte über das lebenswichtige Thema „Brandschutz im Wohnungsbau“ und ging überwiegend auf die Detailausführung von Brandschutzkonzepten, -verordnungen und deren Nachweispflicht ein.
Professor Dipl.-Ing. Timo Leukefeld, Firma Leukefeld – Energie verbindet, hinterfragte, welchen Stellenwert ein intelligenter Umgang mit Energie einnimmt bzw. in Zukunft einnehmen wird. Sein Credo: enttechnisieren wo möglich, Gebäudekonzepte einfach halten! Zeitgleich betrachtete Stefan Gurgel, Abteilungsleiter TÜV Süd Schallschutz, in Forum 2 den Schallschutz im Einfamilien-, Doppel- und Reihenhaus.
Dem Thema Baurecht widmete sich Professor Dr. Axel Wirth von der TU Darmstadt. Er wies auf Haftungsfallen für alle Baubeteiligten hin und gab Hinweise, wie diese erfolgreich gemeistert werden können. Parallel dazu lieferte Dipl.-Ing. Jürgen Gänßmantel, Ingenieurbüro Gänßmantel, Denkanstöße zu einem momentan heftig diskutierten Thema: „Sanieren wir unsere Gebäude kaputt?“. Er appellierte, auf die Verhältnismäßigkeit einer Sanierung zu achten sowie die Anforderungen aufseiten des Gebäudes und der Nutzer abzuwägen.
Frei nach Valentins „Kunst ist schön,...“ stellte der Münchener Architekt und Autor Dipl.-Ing. Albert Ringlstetter die Kriterien einer vernünftigen Bauweise auf den Prüfstand.
Als Co-Veranstalter engagierte sich wieder Nemetschek Allplan, einer der führenden Anbieter von CAD-Software für das Planen, Bauen und Nutzen von Gebäuden.