Vorsprung durch Forschung
Auf der Ende Januar in München stattgefundenen Messe „Bau“ hat die Ziegelindustrie u. a. Produkte präsentiert, mit denen energiesparende Gebäude errichtet werden können. Verfüllte Hochlochziegel mit ihren geringen Wärmeleitfähigkeiten sind ein innovatives Beispiel dafür. Solche Produktentwicklungen dürfen bei den ständigen Bemühungen, den Energiebedarf zu senken, nicht vernachlässigt werden.
Die Preise für Erdgas und Öl steigen und damit die unvermeidlichen Betriebskosten in existentiell bedrohlichem Ausmaß. Die Konsequenz hieraus kann nur lauten, dass der fossile Energiebedarf schnellstmöglich auf substanzielle Bedürfnisse zu beschränken ist. Gerade energieintensive Branchen wie die Ziegelindustrie haben das Ziel, die Energiekosten möglichst stark zu vermindern.
Die Ziegelindustrie ist zwar auf hohe Brenntemperaturen angewiesen, aber im Gegensatz zu kalk- oder zementgebundenen Baustoffen wird zur Ziegelherstellung keine chemische Umwandlungsenergie benötigt. Ein Tunnelofen braucht im Idealfall keine Energiezufuhr. Die Wirklichkeit weicht nur deshalb davon ab, weil dieser Idealfall einen unendlich guten Wärmeübergang und eine unendlich gute Ofenisolation voraussetzt. Problematisch ist jedoch die übliche Kühlluftabsaugung. In diesem Bereich konzentriert sich daher die Forschung.
In dieser Ausgabe der Zi Ziegelindustrie International werden Ihnen Forschungsergebnisse zum Solid-Solid-
Rekuperator vorgestellt, bei dem die Luftabsaugung deutlich
vermindert ist, ohne dabei die Abgas- oder Ausfahrverluste zu vergrößern.
Weitere Forschungsergebnisse zur Senkung des Energiebedarfs werden Ihnen in den jährlich stattfindenden IZF-
Seminaren präsentiert. Für uns, die Mitarbeiter des Institutes für Ziegelforschung in Essen, gehört die Aufdeckung von Möglichkeiten zur Energieeinsparung zu den wichtigsten Themen in der Forschungsarbeit überhaupt.
Ihre Anne Tretau
Institut für Ziegelforschung Essen e.V.