Gewinnungsreste als Ziegelrohstoffe nutzen
Zum Vergleich: Der Rohstoffverbrauch der deutschen Ziegelwerke lag im Jahr 2008 bei 8,2 Mio. t.
Um der Ressourcenverschwendung zu begegnen, hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe eine aktuelle Studie durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass der größte Teil der Schlämme für die Ziegelindustrie geeignet ist. So fügt sich das Kornband dieser Stoffe nahezu perfekt in das Kornband gängiger Ziegelmassen ein.
Doch die Sache hat einen Haken: Seitens der Kieswerke sind erhebliche Investitionen in Membranfilterpressen nötig, um aus dickflüssigen Schlämmen plastische Filterkuchen herzustellen.
Aber auch trockene Reststoffe fallen in Hülle und Fülle an. Mehr als 800 Steinbrüche produzieren in Deutschland Jahr für Jahr Mio. t an ungenutzten Füllern und Feinabsiebungen. Ein Teil dieser Stoffe kann signifikant zur Kostensenkung im keramischen Produktionsprozess beitragen. Zur Intensivierung dieses hochinteressanten Themas laufen derzeit Abstimmungen mit dem Bundesverband Mineralische Rohstoffe MIRO.
Gemäß der EU-Ressourcenschutzrichtlinie und dem Nachhaltigkeitskonzept der Bundesregierung soll der Rohstoffabbau stark begrenzt werden. Nach den Ideen des Umweltbundesamtes sollen Rohstoffe künftig gar aus dem Rückbau anthropogener Lager recycelt werden - Stichwort: „Urban Mining“.
Doch bevor es so weit kommt, kann die Ziegelindustrie durch Einsatz geeigneter Gewinnungsreste aktiv zur Ressourcenschonung beitragen. Das ist gut für die Umwelt und fürs Image. Dann kann auch die unbedingte Notwendigkeit zur Koexistenz regionaler Tongruben überzeugend dargestellt werden.
Ziele durchsetzen gegen den Strom der Zeit ist nicht möglich und fühlt sich schlecht an. Mit dem Strom der Zeit fühlt es sich gut an und ist meistens sogar leicht.
Ihr
EurGeol Dr. Lutz Krakow
Geschäftsführender Gesellschafter der ClayServer GmbH