Ressourceneffizienz wird Mode
Ende Februar 2012 hat das Bundeskabinett das so genannte „Ressourceneffizienzprogramm“ (kurz: ProgRess) verabschiedet. Das Programm konzentriert sich auf die Steigerung der Ressourceneffizienz und der Ressourcenschonung bei der Nutzung abiotischer Rohstoffe, die nicht primär der Energiegewinnung dienen (Erze, Industriemineralien, Baumineralien). Biotische Rohstoffe werden einbezogen, soweit sie zur stofflichen Nutzung verwendet werden, um Substitutionsmöglichkeiten Rechnung zu tragen. ProgRess enthält zwar keine konkreten gesetzlichen Vorgaben, wohl aber Weichenstellungen und Prüfaufträge, die für die Ziegelindustrie relevant sind.
Auch die Ziegelindustrie ist durch den Einsatz von Tonrohstoffen im Anwendungsbereich von ProgRess. Aus Sicht der Ziegler wird schon jetzt ressourceneffizient gearbeitet, da nur die Mengen abgebaut werden, die benötigt werden. Die Sicht von ProgRess ist – wie nicht anders zu erwarten – etwas differenzierter. Durch die intensive Begleitung der Verbände der Baustoffindustrie ist es gelungen, den Prüfauftrag zur Einführung so genannter ökonomischer Instrumente (im Klartext: Rohstoffsteuern) zu streichen. Das Beispielfeld „Nachhaltiges Planen, Bauen und Nutzen von Gebäuden und baulichen Anlagen“ enthält jedoch immer noch einige kritische Punkte. So wird beispielsweise von großen Potenzialen auf der Nachfrageseite vom Einsatz nachwachsender Rohstoffe in sinnvollen Bereichen gesprochen.
Obwohl es durch die Verbandsarbeit gelungen ist, ProgRess „weich zu kochen“, bleibt die kontinuierliche Begleitung der vielschichtigen Prozesse um ressourcenrelevante Fragestellungen auch in Zukunft unabdingbar, um die Interessen der Ziegelindustrie wirksam zu vertreten.
Grund genug, dass sich auch die Forschungsgemeinschaft der Ziegelindustrie e.V. auf der diesjährigen Frühjahrssitzung am 19. April in Berlin mit Ressourceneffizienz befassen wird. Wir hoffen, mit einer Reihe von Vorträgen, die auf die Ziegelindustrie zugeschnitten sind, das Thema sachgerecht aufzubereiten und interessante Anregungen geben zu können. Beiträge aus dem Zuhörerkreis sind wie immer ausdrücklich erwünscht!
Informationen über die Forschungsgemeinschaft Ziegelindustrie e.V. und die Mitgliedschaft erhalten Sie bei liepach@ziegel.de.
Ihre Katharina Liepach
Forschungsgemeinschaft der Ziegelindustrie e.V