Albrecht Türrschmiedt – der vergessene Ziegler
Wenn es um den Wandel des Ziegelgewerbes vom Handwerk zur Industrie geht, wird u.a. von Friedrich Hoffmann, Carl Schlickeysen, Georg Mendheim, Jacob Bührer, Otto Bock und Professor August Hermann Seger gesprochen, aber kaum von Albrecht Türrschmiedt. Aber auch dieser gehört in die erste Reihe der Pioniere der Ziegeltechnik. Türrschmiedt zeichnete sich nicht durch bahnbrechende Erfindungen aus, sondern durch seine unermüdlichen theoretischen und praktischen Erklärungen, Vorträge und Veröffentlichungen. Er gab den Mitarbeitern im Ziegelei-, Tonwaren-, Kalk- und Zementgewerbe das notwendige Rüstzeug für die Einführung und praktische Beherrschung der neuen Techniken und schuf die geistigen Grundlagen für den revolutionären Wandel zur Industrie.
1 Einleitung
Mit Albrecht Türrschmiedt zogen nicht nur wohlklingende Musik und das Schreiben von Gedichten in die Ziegelei ein, sondern auch die schnaufenden Geräusche schwer arbeitender Dampfmaschinen, das Schmatzen und Klatschen der Aufbereitungsaggregate, das Quietschen der Treibriemen, das leichte Rumoren der Strangpressen, das Sausen der Ventilatoren an den Ringöfen, gepaart mit den Fahrgeräuschen der kleinen, aber schwer beladenen Transportwagen. Sie ergänzten das Orchester der Arbeit, das von gut ausgebildeten Fachleuten dirigiert und zu Wohlklang gebracht werden musste.
Albrecht Türrschmiedt, besessen von Theorie und Praxis der Keramik und im Besonderen der Ziegeltechnik, war zur rechten Zeit in Berlin, der richtige Mann am richtigen Ort, wo der Ringofen von Friedrich Hoffmann und die Strangpresse von Carl Schlickeysen erfunden wurden. Er, der gern in seiner Freizeit Entspannung am Klavier oder in der Berliner Singe-Academie suchte, die 1791 von Carl Friedrich Christian Fasch (1736–1800) gegründet wurde und heute noch besteht, wurde der wichtigste Partner und Gehilfe von Friedrich Hoffmann und Carl Schlickeysen. Türrschmiedt, ausgestattet mit einem großen naturwissenschaftlichen Wissen, verhalf mit eigenen praktischen Erfahrungen, intensivem ständigen Literaturstudium, Weiterbildung und einigen großen Reisen der damaligen modernen Ziegeleitechnik zum Durchbruch.
2 Musiker und Naturwisschenschaftler
Am 16. Mai 1821 in Berlin geboren, entwickelte der Sohn des Berufsmusikers und Musiklehrers Carl Nikolaus Türrschmiedt und der Konzertsängerin und Gesangslehrerin Auguste Türrschmiedt bereits in jungen Jahren seine Liebe zur Musik und zur bildenden Kunst, die ihn sein ganzes Leben begleitete. Obwohl er selbst musizierte, blieb er auf dem Gebiet der Musik, im Vergleich zu seinen in Berlin sehr bekannten Eltern und Großeltern, ein Dilettant. Seine Wohnung am Pariser Platz, die er mit seiner Schwester Theresa bewohnte, ausgestattet mit wertvollen Gemälden, Keramiken und sonstigen Kunstgegenständen, wurde oft für kleine Musikabende mit Freunden und Bekannten genutzt. Sein größeres Interesse galt den Naturwissenschaften und der Technik.
Nach dem Abitur in Berlin-Cölln um 1838 absolvierte er die obligatorische Militärzeit bei den Preußischen Gardepionieren. Neben einer Töpferlehre bei dem Töpfermeister und Tonwarenfabrikant Tobias Christoph Feilner (1773 –1839), der mit seinen 120 Mitarbeitern wesentlich die Berliner Backsteinkunst von Friedrich Schinkel mitbeeinflusste, studierte er Naturwissenschaften an der damaligen Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität, der heutigen Humboldt-Universität. Nach einigen Studiensemestern ging Türrschmiedt zu einer Ziegelei nach Hermsdorf (nordwestlich von Berlin), bevor er um 1847 die Leitung der Gutsziegelei seines Schwagers in Ruhnow, Hinterpommern, übernahm. In den Wintermonaten beschäftigte er sich sehr intensiv mit dem weiteren Studium der Chemie, Physik, Geologie und Mineralogie. 1857 pachtete er in Neustadt-Eberswalde eine Ziegelei, die zu Anfang ganz gut lief, aber später, nach einer längeren Konjunkturflaute, dem wirtschaftlichen Druck nicht mehr standhielt. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn, etwa um 1865, die Pacht aufzugeben.
In Eberswalde gründete er um 1857 gemeinsam mit anderen Interessierten einen polytechnischen Verein und wurde Herausgeber einer Zeitschrift für Drainierung, die etwa vier Jahre Bestand hatte. Drainrohre waren Mitte des 19. Jahrhunderts eines der wichtigsten Erzeugnisse der Ziegeleien im Königreich Preußen.
Eine längere Reise 1858 nach Belgien, Frankreich, Groß-britannien und Holland weitete seinen Blick für die Probleme der Ziegelherstellung. Beratend wirkte er auch beim Neubau einer Ziegelei vor dem Rosenthaler Tore in Berlin mit. Hier kam es zu heißen Diskussionen über die Leistungsfähigkeit einer Ziegelei mit den Geldgebern, die sich beschwerten, dass die Tagesmenge der geplanten Ziegelei zu gering und die flamländische Methode anzuwenden sei. Türrschmiedt bewies in mehreren Vorträgen vor der Polytechnischen Gesellschaft in Berlin, dass die Leistungsfähigkeit der deutschen Ziegeleien und der deutschen Ziegelstreichmethode anhand der Tonnage sogar noch höher sei als die der Belgier, da der preußische Ziegel größer und außerdem die Qualität besser sei.
3 Türrschmiedt als Referent
Mit großem Interesse verfolgte er die Erfindung des Ring-ofens und reiste im Sommer 1860 nach Prag, um sich dort mit den Ergebnissen des von Friedrich Hoffmann in die Erde gebauten Ringofens vertraut zu machen. Einige Tage beobachtete er den ersten Versuchsbrand.
Vor der Berliner Polytechnischen Gesellschaft erstattete er am 21. Februar 1861 einen ausführlichen Bericht, in dem er nicht nur über technische Probleme einer effektiven Verbrennung verschiedener Brennstoffe sprach, sondern auch das Besondere und die Betriebsweise des Hoffmann-Licht‘schen Ringofens hervorhob und in Theorie und Praxis verständlich erläuterte. Schon zu diesem Zeitpunkt war Türrschmiedt in den technisch und naturwissenschaftlich interessierten Kreisen Berlins bekannt, hatte er doch bereits 1858/59 Vorträge über die Torf- und Ziegelfabrikation gehalten, die auch veröffentlicht wurden. In drei weiteren Vorträgen sprach er über die „Torf-Fabrication“, in denen er, ausgehend von der Entstehungsgeschichte, die unterschiedlichen Torfsorten, ihre Verformbarkeit und Verbrennung umfassend erläuterte. Bei seinen Vorträgen zeigten sich sein tiefgründiges naturwissenschaftliches Wissen, seine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und seine umfangreichen praktischen Erfahrungen, die ihn später befähigten, Ratgeber in vielen Fragen für die Ziegler zu werden.
4 Gründung des „Deutschen Vereins für die Fabrication von Ziegeln, Tohnwaaren, Kalk und Cement“
Albrecht Türrschmiedt soll auch derjenige gewesen sein, der Friedrich Hoffmann anregte, gemeinsam mit ihm den „Deutschen Verein für die Fabrication von Ziegeln, Tohnwaaren, Kalk und Cement“ zu gründen. Anlässlich der Gründungsversammlung im Jahre 1865 wurde Türrschmiedt zum Schriftführer und Sekretär des Vereins von den versammelten Ziegelei- und Ringofenbesitzern gewählt. In der Liste der dem Verein beigetretenen Mitglieder wird er noch als Ziegeleibesitzer geführt. In der Gründungsversammlung regte er bereits eine Diskussion über den mangelnden fachlichen Bildungsstand der Ziegeleibesitzer und besonders der Meister und Brenner an – damit schuf er sich nicht nur Freunde. Er schlug vor, die Königlich-Preußische Ziegelei in Joachimstal am Werbellinsee unter Leitung von Gottfried Menzel als Lehrziegelei zu nutzen. Leider kam es nicht dazu, erst 1884 wurde in der Herzoglich-Anhaltischen Bauschule in Zerbst eine Abteilung Ziegel geschaffen, an der die ersten Meister und Techniker für die Ziegel- und Tonindustrie ausgebildet wurden.
In der zweiten Generalversammlung des Vereins im Januar 1866 würdigte Friedrich Hoffmann schon die herausragende Arbeit Albrecht Türrschmiedts bei der Organisation der Vereinsarbeit und vor allem bei der Gewinnung neuer Mitglieder. Der Verein bekam bereits in sehr kurzer Zeit internationalen Charakter, so gehörten nach wenigen Wochen polnische, russische, dänische, holländische, französische, englische und österreichische Ziegler zu den Mitgliedern, die aus allen Branchen der zu brennenden silikatischen Baustoffe kamen. Dadurch wurde er auch gezwungen, sich mit den naturwissenschaftlichen und praktischen Problemen der durch die Erfindung von Ringofen und Schneckenpresse beeinflussten Kalk- und Zementherstellung auseinanderzusetzen.
Mitte der 1860er-Jahre zeigten sich auch deutlich die Mängel falscher Nutzung und Betriebsweisen von Ringofen und Schneckenpresse. Festigkeitsprobleme, Frostschäden, Texturen und Ausblühungen wurden von Bauunternehmern und Bauherrn gleichermaßen beklagt. Man beschloss im Verein, ein Labor einzurichten, in dem mit den damals bekannten Prüfmitteln und Methoden Rohstoffe und Fertigprodukte geprüft werden sollten. Der Anfang begann in der Kesselstraße 7 in Berlin, dem Sitz des Vereins und des Ingenieurbüros von Friedrich Hoffmann. Gleichzeitig kam die Erkenntnis, schnellstens zur besseren Vergleichbarkeit, in Deutschland einheitliche Standards für Ziegel und Zement zu schaffen. Bereits Jahre zuvor hatte Türrschmiedt begonnen, sich mit dem Thema Messgrößen für Ziegel und Klinker zu beschäftigen, zu denen dann noch der Zement in seinen verschiedenen Modifikationen und Anwendungen kam.
5 „Notizblatt des Deutschen Vereins für die Fabrication von Ziegeln, Tohnwaaren, Kalk und Cement“
Mit der Übernahme der Tätigkeit des Schriftführers des Vereins konnte er seine schriftstellerischen Fähigkeiten voll entfalten. So begründete und redigierte er sofort das „Notizblatt des Deutschen Vereins für die Fabrication von Ziegeln, Tohnwaaren, Kalk und Cement“, der wahrscheinlich ersten keramischen Fachzeitschrift der Welt, die jedoch nur für die Mitglieder verlegt wurde. Das ist übrigens der Grund, warum lediglich in ganz wenigen wissenschaftlichen Bibliotheken – und das nur unvollständig – die Notizblätter zu finden sind. Sie sind aber eine Fundgrube für Technikhistoriker. Die ersten Vorträge in der Generalversammlung und Beiträge im Notizblatt stammten vorwiegend aus seiner Feder. Sie beschäftigten sich mit den Unterschieden der zur Verarbeitung kommenden Lehme und Tone, deren Verhalten im Feuer, den Strukturen und Eigenschaften der keramischen Rohstoffe und deren Beachtung in der Ziegelherstellung, der Feuerstandfestigkeit sowie dem Brennstoffverbrauch, um nur einige in Kurzfassung zu nennen.
Bei der Gründungsversammlung im Januar 1865 hielt er bereits einen längeren Vortrag über den Charakter des Hoffmann’schen Ringofens und seinen Vorteilen für ein effektives Brennen von Ziegeln, Tonwaren, Kalk und Zement. Auch die meisten der im Notizblatt veröffentlichten Zeichnungen stammten von ihm.
6 Chemisch-technisches Laboratorium des Vereins
In den Folgejahren beschäftigte er sich mit den speziellen Problemen des Brennens im Ringofen, der richtigen Feuerführung und des Schmauchens, der Einführung eines deutschen Normalformates für Ziegel (heute als Reichsformat bekannt mit 25 x 12 x 6,5 cm), der Druckprüfung von Baustoffen, Eigenschaften diverser Zemente und hydraulischer Mörtel, allgemeine Probleme der Ziegelproduktion, Einfluss von Rohstoff und Feuerführung auf die Ziegelfarbe, also eine enorme Palette, wie aus einer groben Literaturübersicht ersehen werden kann. Bei diesem umfangreichen Themenkreis war ihm das im Aufbau befindliche chemisch-technische Laboratorium des Vereins eine große Hilfe. Das Labor gehörte später zur „Deutschen Töpfer- und Ziegler-Zeitung“. Als der Wissenschaftler Dr. August Hermann Seger, der Begründer der keramischen Wissenschaften, auf Anregung von Friedrich Hoffmann das Labor übernahm, fand er einen guten wissenschaftlich fundierten Grundstock an Aufzeichnungen und Messdaten vor. Diese gestatteten ihm ohne entsprechende Vorarbeiten, konkrete Vorschläge zum Setzen der Rohlinge im Ofen, Schmauchen und allgemeiner Feuerführung im Ringofen herauszuarbeiten.
Alexius Riese, ein Berliner Baumeister, untersuchte auf einer Reise nach England den Betonbau für den Wohnungsbau. Angeregt von dem Bericht, untersuchte Türrschmiedt im Labor mehrere Betonmischungen mit verschiedenen Zementen, Kiesen, Sanden und Ziegelbruch. Ein Artikel von ihm in der damaligen „Deutschen Bauzeitung“ enthielt erste Vorschläge für die Produktion von aus Beton gefertigten handlichen Bauelementen. Mit diesen unfertigen Ergebnissen ging man 1872 an den Bau von Häusern in der Victoriastadt von Berlin aus Beton, von denen heute noch einige denkmalgeschützt erhalten sind. Hier findet man auch die Türrschmiedtstraße, die man angeblich zu Ehren des Ingenieurs und Baumeisters Albrecht Türrschmiedt 1873 so genannt hat, da dieser sich besondere Verdienste bei der Planung dieses neuen Stadtteiles und der Bauleitung erworben hätte. Genaue Nachweise über die Richtigkeit dieser Aussage gibt es nicht, denn Türrschmiedt war nie Baumeister, noch hat er die Straßen- und Bauplanungen für dieses Berliner Stadtviertel gefertigt. Außerdem wurde die Berliner Betonbau AG erst 1872, also nach seinem Tode, gegründet. Wenn auch die genannten Geburtsdaten übereinstimmen, so kann man aber aus vielen anderen Gründen diese Tätigkeit für Türrschmiedt ausschließen.
7 „Deutsche Töpfer- und Ziegler-Zeitung“
1869 erkannte er, dass das „Notizblatt“ nicht ausreicht, um alle interessierten Fachleute der Branche zu erreichen. Nach einer Diskussion im Verein über ein solches Fachblatt, das nicht in jedem Falle die Zustimmung der Vereinsvorstandes fand, entschloss sich Albrecht Türrschmiedt auf eigenes Risiko, 1870 die „Deutsche Töpfer- und Ziegler-Zeitung“ zu gründen und zu redigieren. Nach seinem Tode übernahm
Dr. August Hermann Seger die Redaktion, später sogar Friedrich Hoffmann. Die Zeitung bestand, wenn auch 1924 der Name in „Ziegelwelt“ geändert wurde, bis 1944.
Zwei Wochen nach einer Kur in Bad Burtscheid bei Aachen starb er am 14. Oktober 1871 inmitten seiner Arbeit unerwartet an einer Mandelentzündung. Mit dem Tode von Albrecht Türrschmiedt haben der Verein und die damalige aufstrebende Ziegelindustrie einen großen unersetzlichen Verlust erlitten. „Wir haben einen immer fleißigen, humorvollen, unermüdlichen Lehrer und Ratgeber verloren“, so schreibt Dr. August Hermann Seger in einem Nachruf in der „Deutschen Töpfer- und Ziegler-Zeitung“, „der oft unentgeltlich für den Verein und seine Mitglieder tätig war.
In der nachfolgenden Generalversammlung im Januar 1872 wurde der Beschluss gefasst, einen „Türrschmiedt-Fonds“ einzurichten, um jungen Leuten eine gute keramische Ausbildung zu ermöglichen und die Einrichtung entsprechender technischer Lehranstalten zu finanzieren. Weiter wurde beschlossen, Albrecht Türrschmiedt mit Siegersdorfer Terrakotten nach den Plänen des Baumeisters und späteren Geheimen Baurats Friedrich Oskar Hoßfeld (1848–1915), eine würdige Grabstätte auf dem ev. Friedhof Domfriedhof II an der Müllerstraße/Liverpooler Straße in Berlin-Wedding zu errichten.
8 Zusammenfassung
Albrecht Türrschmiedt war sicher nicht der kreative und innovative Ziegler, er versuchte aber mit den Mitteln seiner Zeit die chemisch-physikalischen und mineralogischen Zusammenhänge der keramischen Baustoffe und im Besonderen der Ziegelherstellung wissenschaftlich zu ergründen und der breiten Öffentlichkeit darzulegen. Mit ihm zog die Wissenschaft in die Ziegeltechnik ein. Damit war er Wegbereiter für Dr. August Hermann Seger, dem Begründer der keramischen Wissenschaften.
Mit seinen Arbeiten hat er den Zieglern das theoretische Rüstzeug gegeben, den damaligen technologischen Wandel erfolgreich zu bestehen, und schuf gleichzeitig die Grundlagen für die Lehrpläne der später geschaffenen Zieglerschulen in Zerbst/Anhalt, Köthen/Anhalt, Lauban/Niederschlesien, Frankfurt/Oder, Sternberg/Mecklenburg, Lemgo und Lage/Lippe, Hermsdorf/Sachsen, Zwickau/Sachsen, Landshut/Bayern und Apolda/Thüringen.
Die erste keramische Fachzeitschrift der Welt, das „Notizblatt des deutschen Vereins für die Fabrication von Ziegeln, Tohnwaaren, Kalk und Cement“ war eindeutig sein Verdienst und entstand auf Initiative von Albrecht Türrschmiedt.
Führend war Albrecht Türrschmiedt 1871 beteiligt an der Einführung eines einheitlichen deutschen Ziegelnormalformates (heute Reichsformat genannt) in Zusammenarbeit mit Friedrich Hoffmann und dem Verein Deutscher Architekten 1871 und schuf gleichzeitig die Grundlagen für die Festlegung der Prüfparameter für die Qualitätskontrolle.
Er begründete 1870 auf eigenes Risiko die „Deutsche Töpfer- und Ziegler-Zeitung“, der das von ihm, gemeinsam mit Friedrich Hoffmann, geschaffene chemisch-technische Laboratorium angeschlossen war. Ihm folgend entstand die erste materialtechnische Prüfanstalt Deutschlands.
Danksagung
Ulrich Borgert, Dr. Wolfgang Müller, Dr. Lothar Schyia, Siegfried Müller und Wolfgang Orlamünder sei an dieser Stelle sehr herzlich für ihre Hilfe bei den Recherchen und der Bildbeschaffung für diesen Beitrag gedankt.
Info
Weitere Informationen zum Leben von Albrecht Türrschmiedt finden Sie auf www.zi-online.info
Literature/Literatur
[1] Lämmerhirt: Albrecht Türrschmiedt. Deutsche Bauzeitung, Jg. 1871, Nr. 42, Seite 330
[2] Lange, P.: August Hermann Seger (1839-1893), Mitbegründer der Silikattechnik. Lebensbilder von Ingenieurwissenschaftlern, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1989
[3] Nekrolog – Albrecht Constantin Türrschmiedt. Notizblatt des Deutschen Vereins für die Fabrication von Ziegeln, Tohnwaaren, Kalk und Cement, Nr. 3, Jg. 1871
[4] Albrecht Türrschmiedt. Deutsche Töpfer- und Ziegler-Zeitung,
II. Jg. Nr. 22 v. 4. November 1871
[5] Schyia, L.: Friedrich Hoffmann – Baumeister des modernen Ziegeleiwesens. Medien Consulting Goeddaeus Verlag, 2010
[6] Seger, A. H.:
„Die Generalversammlung des deutschen Vereins für die Fabrikation von Ziegeln, Tohnwaaren, Kalk und Cement.
In: Deutsche Töpfer- und Ziegler-Zeitung
III. Jg Nr. 3 v. 10. Februar 1972
[7] Steer, C.: Rummelsburg mit der Victoriastadt. Be.bra-Verlag 2010 (digitalized/digitalisiert)
[8] Wecke, F.: Handbuch der Zementliteratur. Zementverlag GmbH, Charlottenburg 1927
Alle andere noch genutzte Literatur ist in der Veröffentlichungsliste von Albrecht Türrschmiedt (Anlage 2) aufgeführt und wurde freundlicher weise von den Universitätsbibliotheken Berlin, Chemnitz, Hannover, Halle und Weimar bereitgestellt.