Kick-off: Forschungsprojekt Wasserstoff als alternativer Brennstoff in Tunnelöfen
Ein Konsortium aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen wird in den nächsten Jahren die Entwicklung eines neuen Tunnelofenkonzeptes ausarbeiten, welcher mit Wasserstoff als Brennstoff funktioniert. Das Wasserstoffprojekt wurde unter den Vorzeichen der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und dem Druck der Energiewende durch Initiative der Kärlicher Schamottewerke (KTS) mit dem Forschungsinstitut für Glas-Keramik FGK angestoßen. Die erste Antragsphase ist abgeschlossen, die eingereichte Skizze wird derzeit vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR im Forschungsprogramm KlimPro-Industrie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF geprüft.
Das Projektkonsortium ist ausgerichtet auf die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für den wasserstoffbetriebenen Tunnelofen. Das Gesamtkonzept wird in drei Schwerpunkten bearbeitet, wobei jedem Themengebiet ein Forschungsinstitut zugeordnet wurde, welches sich den wissenschaftlichen Fragestellungen widmet. Die Technologieauswahl und die Kalkulation zur Wasserstofferzeugung, Effizienzbewertung, Lifecycle Analysen führt die Transferinitiative Bingen (TSB) durch. Die Entwicklung der Tunnelofentechnologie selbst erfolgt durch die Industrie, die Emissionsbetrachtungen wurden als wesentlicher Aspekt identifiziert und werden durch das Institut für Ziegelforschung Essen (IZF) bearbeitet. Das FGK untersucht Veränderungen im Sinterverhalten in Abhängigkeit veränderter atmosphärischer Bedingungen. An der Entwicklung der Tunnelofentechnologie sind die Firma Keramischer Ofenbau für die Konstruktion des Tunnelofens, Küppers Solutions für die Brennerentwicklung und die Sensorik, sowie Keratek für die Planung der Infrastruktur beteiligt. Daneben stehen die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) und die Verbandsgemeinde Weißenthurm als assoziierter Partner zur Seite.
Eine Bewertung der Skizze erwarten die Träger des Forschungsprojekts bis frühestens im zweiten Quartal 2021. Daraufhin folgt erst die Antragstellung. Das Projekt könnte dann vielleicht im vierten Quartal 2021 starten, wobei die Lage pandemiebedingt derzeit nicht kalkulierbar ist.