Architektenseminar im Ziegelwerk Hagemeister
Dass Klinkerarchitektur zu jeder Zeit einen bedeutenden Beitrag zur Baukultur geleistet hat, zeigten die Referenten des Architektenseminars im Klinkerwerk Hagemeister vor knapp 400 Architekten und Planern. Ihre Beispiele veranschaulichen, dass in der aktuellen Architektur die konstruktive Funktion des Ziegels als Baumaterial hinter seine dekorativen und langlebigen Eigenschaften als Verblendmaterial rückt.
Paola Pellandini vom Schweizer Studio Architetto Mario Botta startete mit ihrem fotografischen Streifzug durch die Backsteinarchitektur Mario Bottas. Er suche mit seiner Backsteinarchitektur den Dialog zur gebauten Umgebung. Bei seinen Projekten lässt die Fassadentextur aus Backstein oder Tonscheiben die starke Formensprache Bottas wirken.
In einem historischen Betrachtung der niederländischen Backsteinarchitektur zeigte Jan Peter Wingender, Wingender Hovenier Architecten BV aus Amsterdam, die vielseitige Verwendung des getrockneten und später gebrannten Tons als traditionell massives Baumaterial und in der aktuellen Architektur immer mehr als gebäudeumhüllendes, bekleidendes Material.
In aktuellen Projekten seines Architekturbüros verdeutlichte Jörg Preckel, Pfeiffer-Ellermann-Preckel GmbH aus Münster, die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Ziegel.
Robert Wetzels schätzt den Klinker, um auch bei einfachen Baukörpern wie Gewerbebauten ein hohes Maß an Architektur zu realisieren. Ein aktuelles Beispiel seines Architekturbüros bob-architektur ist der Neubau des Einkaufszentrums EK3 in Kamp-Lintfort mit einer 350 Meter langen Fassade aus klassisch rotem Ziegel, der mit tiefen Rücksprüngen großflächige Werbung optisch verträglich integriert.