14.10.2010 News: Wirtschaftsverband der Baustoffindustrie Nord-West und Wirtschafsverband Baustoffe-Naturstein fusionieren zu vero
Erstmals seit über 60 Jahren hat die Baustoff- und Rohstoffindustrie in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen und im Saarland wieder eine gemeinsame Verbandsvertretung. Im Rahmen eines Festaktes auf Zeche Zollverein in Essen haben die Mitglieder des Wirtschaftsverbandes der Baustoffindustrie Nord-West e.V. (WVB) und des Wirtschafsverbandes Baustoffe-Naturstein e.V. (WBN) die Fusion beider Verbände beschlossen. Der Name des neuen Verbandes lautet: vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V.. Der Verband hat seinen Sitz in Duisburg.
Die Fusion tritt zum 1. Januar 2011 in Kraft. Dann vertritt vero die Interessen von rund 600 Unternehmen der Baustoff- und Rohstoffindustrie mit über 1.000 Betrieben. vero wird von den bisherigen Vorsitzenden des WVB, Michael Schulz, Wesel, und des WBN, Franz-Bernd Köster, Warstein, geführt. Die Leitung der operativen Verbandsarbeit übernehmen die bisherigen Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Braus und Raimo Benger gemeinsam.
Der Verband vero versteht sich als Moderator an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Öffentlichkeit. Zentrale Aufgabe sei es, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Baustoff- und Rohstoffindustrie nachhaltig und wirtschaftlich arbeiten könne. Nur so könnten die Rohstoffversorgung und die Zukunft des gesunden und zukunftsfähigen Wirtschaftszweigs langfristig gesichert werden.
Schulz und Köster zeigten sich zuversichtlich, dass vero die Interessen der Branche im politischen und gesellschaftlichen Umfeld noch besser vertreten werde: „Der Verband ist hervorragend aufgestellt, sehr gut vernetzt und er hat ein klares politisches Profil. Zudem haben wir viele gute Argumente, die wir mit großer Überzeugungskraft in die politische Diskussion einbringen werden.“ Zu den Kernforderungen von vero zählt eine langfristige Landesplanung, die dem Rohstoffbedarf Rechnung trägt und den Unternehmen eine langfristige Planung ermöglicht. Zudem gelte es, Umweltauflagen für Recycling-Baustoffe anzupassen, um deren Wirtschaftlichkeit nachhaltig zu sichern.
Dem Vorhaben der NRW-Landesregierung, einen „Kies-Euro“ einzuführen, tritt vero nun mit vereinten Kräften entgegen. Eine derartige Abgabe sei nicht nur verfassungs- und wettbewerbsrechtlich bedenklich, sondern bedrohe massiv die Existenz zahlreicher mittelständischer und kleiner Unternehmen. Infolgedessen würde die Rohstoffabgabe den Landeshaushalt eher be- als entlasten: durch Insolvenzen und Arbeitsplatzverluste, aber auch durch Mehrkosten für die öffentliche Hand bei Infrastrukturprojekten durch steigende Baustoffpreise. Auch ökologische Erwägungen sprechen aus Sicht des Verbandes gegen einen „Kies-Euro“. Denn eine Schwächung der nordrheinwestfälischen Rohstoffindustrie würde eine Zunahme von Rohstoffimporten bedeuten und zu mehr LKW-Transporten führen. „Dies widerspricht den klimapolitischen Zielen der Landesregierung diametral“, so Schulz und Köster. Gemeinsam mit den Tarifpartnern wolle man deshalb in Gesprächen mit der Landesregierung konstruktive Lösungen erarbeiten.
An der Gründungsveranstaltung von vero nahmen mehrere hundert Branchenvertreter und Gäste teil. Auf dem Podium diskutierten Vertreter aus Politik, Gewerkschaft und Verbänden über die Zukunft der Steine- und Erden-Industrie in Deutschland. Zu den Diskutanten gehörten der FDP-Politiker Holger Ellerbrock aus Nordrhein-Westfalen, der Vorsitzende des Naturschutzbundes Rheinland-Pfalz, Siegfried Schuch, das Bundesvorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Harald Schaum, sowie der Präsident des Grundbesitzerverbandes NRW, Alhard Freiherr von dem Bussche-Kessell.
Durch den offiziellen Festakt zur Gründung führte WDR 2-Moderator Matthias Bongard.
vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V.
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