Creaton-Spende für das Kinderdorf Schneckenmühle
Wandernde Handwerksgesellen stellten ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft, das Werk Guttau der Creaton AG die „Kera-Biber“. Und am Ende steht eine denkmalgeschützte Fachwerkscheune wieder unter Dach und Fach. Sie gehört zur Schneckenmühle, einer Jugendfreizeiteinrichtung für Ferienlager und Schullandheimaufenthalte bei Liebstadt in Sachsen.
Jahr für Jahr treffen sich reisende Handwerker irgendwo in Deutschland zu einem ehrenamtlichen Projekt, bei dem eine förderungswürdige Einrichtung saniert oder errichtet wird. Die „Sommerbaustelle 2013“ fand auf dem Areal Schneckenmühle statt. Zu ihr gehört eine 120 m² große Scheune, die wie das ganze Ensemble unter Denkmalschutz steht. Hier fanden sich bis zu 120 reisende Handwerker verschiedener Gewerke ein. Kost und Logis stellte der Trägerverein der Schneckenmühle. Die Baukosten wurden dagegen durch Sach- und Geldspenden von Unternehmen sowie durch Zuschüsse des Landkreises Sächsische Schweiz–Osterzgebirge aufgebracht. Eine Großspende kam vom sächsischen Creaton-Werk in Guttau: 7000 hochwertige „Kera-Biber“ und 120 Firstziegel BG in der Ausführung „Nuance“ kupferrot engobiert für das neue Dach der Scheune und ihres Anbaus.
Traditionelle Dachdeckerkunst
Fachlicher Leiter für den Bereich Dachdeckung war Dachdeckermeister Udo Moritz, Ausbilder an der Dachdeckerschule Lehesten der Landesinnung Thüringen. Die Ostseite des Satteldachs wurde mit rund 200 Jahre alten, ehemals naturroten Biberschwanzziegeln eingedeckt, die beim Abriss eines Denkmalobjekts in Pirna gesichert wurden. Die Verlegung erfolgte originalgetreu in Einfachdeckung mit Holzspließen. Die Westseite des Satteldachs und der Anbau wurden jedoch mit den neuen Sächsischen Bibern von Creaton eingedeckt. Der Sächsische Biber, ein wirtschaftlicher Spaltbiber mit profilierter Oberfläche, wird vorwiegend im ostdeutschen Raum und dort besonders bei Denkmalpflegeobjekten geschätzt. Die Verlegung erfolgte in klassischer Doppeldeckung. Nur die letzte Ziegelreihe direkt unter dem First wurde in Kronendeckung ausgeführt. Eine besondere fachliche Herausforderung war die harmonische, vollkeramische Verbindung am Stoß der beiden Dachflächen von Scheune und Anbau: deutsch eingebundene ungleichhüftige Biberkehle bei unterschiedlichen Traufhöhen und Aufschiebling im Hauptdach.
So ist die Schneckenmühlenscheune nicht nur ein Modell für eine gelungene Partnerschaft zwischen Creaton, Handwerk und Träger für ein gemeinnütziges Projekt. Sie ist auch ein Beispiel für traditionelle Dachdecker-Handwerkskunst.
Creaton AG