Baustoffindustrie begrüßt EU-Leitlinien zur Rohstoffgewinnung
in Natura 2000-Gebieten

Die Baustoffindustrie begrüßt die neuen Leitlinien der Europäischen Kommission zur Rohstoffgewinnung in Natura 2000-Gebieten, die in den letzten Jahren auf der Grundlage der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz FFH-Richtlinie) in den Mitgliedstaaten der EU ausgewiesen wurden. „Die Kommission erkennt mit den Leitlinien ausdrücklich die hohe Bedeutung der Rohstoffsicherung für die volkswirtschaftliche Entwicklung an und stellt erstmals klar, dass der Abbau von Rohstoffen auch in Natura 2000-Gebieten möglich ist“, sagte BBS-Präsident Andreas Kern. In den Leitlinien greift die Kommission die spezifischen Bedingungen des Rohstoffabbaus auf, die eine Vereinbarkeit der wirtschaftlichen Belange mit dem Schutz der Artenvielfalt ermöglichen. Der Leitfaden dokumentiert daher auch viele praktische Beispiele, die zeigen, wie durch ein nachhaltiges betriebliches Naturschutzmanagement hochwertige ökologische Nischen geschaffen und gesichert werden können.
In Deutschland sind durch die Baustoff-, Steine-und-Erden-Industrie auf ehemaligen und betriebenen Abbauflächen zahlreiche Areale für den Natur- und Artenschutz geschaffen worden. Der BBS setzt sich intensiv für die Anerkennung dieser industriellen Vorleistungen ein. Bereits 2004 unterzeichnete der BBS eine „Gemeinsame Erklärung“ zur nachhaltigen Rohstoffsicherung mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie den Industriegewerkschaften Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). „Uns kommt es nun darauf an, dass die neuen Leitlinien bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland so umgesetzt werden, dass sowohl die Rohstoffgewinnung als auch der Natur- und Artenschutz zu ihrem Recht kommen“, betonte Kern.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2014

KNB organisiert Debatte zur Europawahl

Im Vorfeld der Europawahl hat der niederländische Dachverband für die baukeramische Industrie, KNB, Ende April eine politische Debatte organisiert. Sechs Kandidaten für das Europäische Parlament...

mehr

4. UVMB-Rohstoffkolloquium in Schönebeck

Auf welche neuen Anforderungen müssen sich die rohstoffgewinnenden Unternehmen im Ergebnis des „Garzweiler Urteils“ einstellen? Wie können der Artenschutz und Natura 2000 sowie umweltpolitische...

mehr
Ausgabe 2/2020 Keramik für die Kreislaufwirtschaft

KNB präsentiert Poster ‘Circular with Ceramics’

Der Übergang zu einer stärkeren Kreislaufwirtschaft, in der Produkte, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich im Umlauf bleiben und in der das Abfallaufkommen minimiert wird, ist für eine...

mehr
Ausgabe 2/2016 EurGeol Dr. rer. nat. Lutz Krakow und Dipl.-Geol. Franziska Schunke

Aktuelles Tonpotenzial von Deutschland – Teil 1: Allgemeine Einführung

1 Stand der Forschung In geologischen Kartenwerken ist das Tonpotenzial von Deutschland weitestgehend erfasst, wobei hier im Allgemeinen nicht auf die spezifische Eignung der Tonrohstoffe eingegangen...

mehr
Ausgabe 11/2010

Wirtschaftsverband der Baustoffindustrie Nord-West und Wirtschafsverband Baustoffe-Naturstein fusionieren zu vero

Erstmals seit über 60 Jahren hat die Baustoff- und Rohstoffindustrie in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen und im Saarland wieder eine gemeinsame...

mehr