Dritter ABC-Architektentag 2010: Das Jahrzehnt der Baukultur
Zum dritten ABC-Architektentag Mitte März 2010 konnte Hermann Berentelg, geschäftsführender Gesellschafter der ABC-Klinkergruppe in Recke, mehr als 250 Experten aus Architektur, Bau und Verwaltung in der Klosteranlage Gravenhorst in Hörstel bei Ibbenbüren begrüßen.
In seinem Einführungsreferat erläuterte der nord-rhein-westfälische Minister für Bauen und Verkehr, Lutz Lienenkämper, dass mit dem in 2010 beginnenden „Jahrzehnt der Baukultur“ als Leitgedanke ein neuer Dialog im Städtebau in Gang gesetzt wird. Man habe zu viel auf Effizienz und Zweckmäßigkeit geachtet und dabei die Baukultur teilweise aus den Augen verloren. Mit hoher Ästhetik und Funktion bei öffentlichen Gebäuden soll den Menschen in Nordrhein-Westfalen eine Atmosphäre des Wohlfühlens und der Heimat gegeben werden.
Wie stark die Umgebung und der gebaute Ort das Wohlfühlen der Menschen beeinflussen, erläuterte Prof. Weber von Auer + Weber + Assoziierte GmbH, Stuttgart/München eindrucksvoll anhand einer Werkschau.
Die Authentizität von Materialien stand im Mittelpunkt des Vortrages „Stone Works“ von Prof. Hansjoerg Goeritz von Hansjoerg Goeritz + Werkgefährten mit Büros in Hannover, Berlin und Knoxville/USA. Gebäude sollten nach Meinung von Hansjoerg Goeritz in die bauliche Identität einer Region passen. Dazu sollten die Materialien und die Bauweise typisch für die betreffende Region sein. Die Klarheit in Stil und handwerklich perfekter Umsetzung stellte Prof. Goeritz am Beispiel des Landtagsgebäudes des Fürstentums Liechtenstein vor. Die Monochromie aus ockerfarbenen Ziegeln, entsprechend eingefärbtem Beton und Fuge gibt dem „Hohen Haus“ seine Identität. Ziegel verwendet Prof. Goeritz besonders gerne wegen ihrer Nachhaltigkeit und Witterungsbeständigkeit.