IZF ist H2-Ready - Versuchsanlage für Testbrände der Ziegelindustrie mit Wasserstoff
Wasserstoff wird als Garant für die Defossilisierung (Dekarbonisierung) auch in der Ziegelindustrie angesehen. Dabei treten neben den Fragen der Versorgungssicherheit und dem Wasserstoffhandling vor allem die Produktqualitäten und die Eröffnung neuer innovativer Prozess- und Produktentwicklungen in den Fokus. Der Ziegelbrand ist dabei als energieintensiver Prozess entscheidend für die Produktqualitäten. Neben energetischen Fragen sind dabei die Auswirkungen sich verändernder Ofenatmosphären und Anpassungen der Brennkurven an andere Brenngasqualitäten wesentliche Themen für die Dekarbonisierung der Ziegelindustrie.
Der vorhandene gasbetriebene Versuchsofen am IZF wurde um die Versorgung mit bis zu 100 Prozent reinem Wasserstoff umgebaut und erweitert. Die Versorgung mit den erforderlichen Gasmischungen wird über Flaschenbündel gewährleistet. Damit können am IZF die drängenden Fragen in Bezug auf die Unterschiede und zu erwartenden Einflüsse auf die Produkte der Ziegelindustrie, wie Hochloch-, Dach- und Klinkerziegel, untersucht, bewertet und optimiert werden.
In praktischen Brennversuchen im Technikum des IZF‘s kann somit evaluiert werden, inwiefern der Brennprozess mit ratenweiser Wasserstoffzugabe zur Brennraumatmosphäre mit dem bisher üblichen, reinen Erdgasbrand vergleichbar ist und Optimierungen des Brennprozesses und der Materialmischungen erfolgen. Der Ofen kann im Temperaturbereich bis 1.200°C betrieben werden. Es werden sowohl der Verlauf der Temperatur im Produkt, als auch die Gastemperaturen sowie die auftretenden Emissionen erfasst und im Folgenden analysiert und bewertet. In Verbindung mit den keramtechnischen Kompetenzen des IZF‘s sind somit Fragestellungen rund um das Produkt „Ziegel“, hinsichtlich der Materialmischungen, max. Brenntemperaturen und Festigkeiten, auch auf den Einsatz von Wasserstoff erweitert.
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Dr.-Ing. Rigo Giese
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