Zukunft braucht Netzwerke
Die gute Nachricht ist: Die europäische Kommission schlägt vor, 80 Mrd. € in Forschung und Entwicklung zu investieren. Topthemen sind: Sichere, saubere und effiziente Energie, Ressourceneffizienz und Rohmaterial – Schwerpunkte, die auf der Agenda der europäischen Ziegelindustrie längst an erster Stelle stehen.
Die schlechte Nachricht lautet ganz einfach: Jeder für sich allein wird davon nichts abbekommen.
Gefordert ist die ganze keramische Industrie als Branche! Das machte das „European Parliament Ceramics Forum“ (EPCF) auf einer Debatte am 30. Mai im Europäischen Parlament in Brüssel deutlich. Deren Vorsitzende Michael Cashman und Malcolm Harbour, beide Mitglieder des Europäischen Parlaments, riefen dazu auf, neue Wege und Möglichkeiten zu finden, um in Partnerschaften gemeinsame Forschung voranzutreiben. Gefördert werden nur außergewöhnlich ambitionierte internationale Projekte, die von der Industrie 1:1 mitfinanziert werden. Die Ziegelindustrie mit ihren vielen klein- und mittelständischen Unternehmen passt sehr gut ins Förderschema.
Die schlichte Botschaft lautet: Forschungsgelder sind da.
Was müssen wir tun, um diese für unsere Branche zu nutzen? Unsere Vertreter in Brüssel, Cérame Unie und TBE, sind natürlich am Thema dran. Über deren Aktivitäten berichtet Dr.-Ing. Ullrich Knüpfer, Leiter Institut für Ziegelforschung, im Bericht aus Brüssel auf Seite…
Quintessenz der Debatte des EPCF: Wir müssen europaweite Netzwerke bilden! Es gibt viele Aktivitäten und Ideen in den einzelnen Ländern. Aber, das Budget ist oft begrenzt. Ein Forschungsnetzwerk auf europäischer Ebene kann keramische Forschung besser organisieren, bündeln und erfolgreich durchführen.
Eine gute Möglichkeit, um eine gemeinsame europaweite Forschungsinitiative ins Leben zu rufen, ist die diesjährige TBE-Jahrestagung in Brüssel. Nutzen wir die Jubiläumsveranstaltung zum 60. Geburtstag, um zu zeigen, dass die Ziegel-industrie nicht in Rente geht, sondern für eine erfolgreiche Zukunft durchstartet. Hier haben Ziegler und Forscher die Möglichkeit zusammenzukommen, auch mit den Anlagenbauern. Die „European Ceramic Technology Suppliers“ (ECTS) planen, ihre Herbstsitzung ebenfalls in Brüssel abzuhalten.
Natürlich kostet es Zeit und Geld, zwei Tage nach Brüssel zu kommen. Wenn es aber dazu beiträgt, dass die Branche ein Stück vom 80-Mrd.-Kuchen für ihre zukunftsorientierte Forschung erhält, ist es gut angelegtes Geld.
Ich hoffe, wir sehen uns am 9./10. Oktober in Brüssel,
Ihre
Anett Fischer
Redaktion Zi Ziegelindustrie International