Festveranstaltung zur 150-Jahr-Feier des 1. Deutschen Vereins für die Fabrikation von Ziegeln, Tonwaren, Kalk, Zement

Am 5. September 2015 fand im Ziegeleipark Mildenberg, Zehdenick, eine Festveranstaltung zur 150-Jahr-Feier der Gründung des 1. Deutschen Vereins für die Fabrikation von Ziegeln, Tonwaren, Kalk, Zement statt. Ins Leben gerufen wurde der Vorgängerverein des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e.V. von dem Erfinder des Ringofens, Baurat Friedrich Hoffmann.

Die Veranstaltung, organisiert vom Förderverein „Friedrich Hoffmann“ und unterstützt vom Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. sowie der Deutschen Keramischen Gesellschaft e.V. , fand passenderweise im Friedrich-Hoffmann-Saal des Ziegeleiparkes statt.

Der Vorsitzende des Friedrich-Hoffmann-Vereins, Herr V. Wagner, begrüßte die Teilnehmer und dankte den Repräsentanten des Museums für deren Unterstützung. Ein Vertreter der Gebietskörperschaft Zehdenick verwies auf die herausragende Bedeutung des Museums für die Kultur und den Tourismus der Region. Die Fördermittel der Europäischen Union, aber auch des Landes und des Kreises seien gut angelegte Investitionen in die Zukunft. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, Helmuth Jacobi, sprach in seinem Grußwort über die kulturhistorische Bedeutung der Ziegelbauweise in diesem Teil Deutschlands, die schöne und im besten Sinne nachhaltige Bauten für Generationen hervorgebracht habe. In einem launigen Zwiegespräch zwischen dem kostümierten fiktiven Baurat Friedrich Hoffmann und einem Ziegler in damaliger Kleidung wurden die Verdienste des Erfinders des Ringofens und Gründer des Verbandes präsentiert. Seine epochale Erfindung revolutionierte die Ziegelindustrie und sorgte dafür, dass Ziegel deutlich besser und billiger herstellbar waren. Aus diesem Grund hat sich der Ringofen sehr schnell verbreitet und hat über viele Jahrzehnte die Produktionsweise der Ziegelindustrie geprägt.

Martin Roth, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e.V., verglich in seinem Vortrag die Arbeit eines Verbandes vor über einhundert Jahren mit der aktuellen Tätigkeit. Schon immer war die Verbesserung des Herstellungsprozesses und der Produkte ein wesentliches Thema der Verbandsarbeit. Während sich früher, als es noch Tausende kleine Ziegeleien gab, der Großteil der Arbeit im regionalen Umfeld abspielte, wird heute ein Agieren auf nationaler und europäischer Ebene gefordert.

Herr Dr. Dr. Lange informierte als Vertreter der Deutschen Keramischen Gesellschaft e.V. über das nicht immer konfliktfreie Verhältnis zwischen der Ziegelindustrie und der DKG. Beide hätten das Ziel, mit den Mitteln der Wissenschaft und Forschung ihre Mitglieder zu unterstützen. Er forderte die Vertreter der Ziegelindustrie auf, das Gespräch mit der DKG zu suchen und die Kräfte zu bündeln.

Im seinem Festvortrag ging Prof. Dr. Eckehard Specht von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zunächst auf die Technologie des Ringofens ein, der in manchen Branchen, z. B. bei der Herstellung von Kohlenstoff, immer noch die Industrie prägt. In der Ziegelindustrie wurde der Ringofen weitgehend vom Tunnelofen abgelöst, der aber auch noch erhebliches Entwicklungspotenzial habe. Vor allem die Trennung des Wärmeverbundes zwischen Ofen und Trockner biete noch ein großes Energieeinsparpotenzial. Die aktuelle Entwicklung eines Gegenlaufofens zeige, wie eine alte Technologie mit den heutigen Werkstoffen zu einer drastischen Verbesserung des Produktionsprozesses führen könne.

Beendet wurde die Festveranstaltung mit Führungen durch die Ausstellungen und Anlagen im Ziegeleipark Mildenberg.

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