Neue Windkraftanlage deckt Eigenbedarf und versorgt die Nachbarschaft gleich mit

Vandersanden, Europas größter Ziegelhersteller in Familienbesitz, nimmt am belgischen Standort Lanklaar erstmals eine eigene Windkraftanlage in Betrieb. Mit einer Jahresleistung von rund 10.000 MWh erzeugt die Anlage nicht nur ausreichend Strom für den Eigenbedarf, sondern versorgt darüber hinaus auch benachbarte Haushalte mit umweltfreundlicher Energie.

„Für Vandersanden stellt der Bau der ersten eigenen Windkraftanlage einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer möglichst nachhaltig gestalteten Ziegelproduktion dar. „Bei Vandersanden denken wir nicht in Jahren, sondern in Generationen“, erklärt Raf Jansen, COO des Unternehmens. „Zum Wohle von Mensch und Umwelt liegen uns nachhaltige Herstellungsprozesse sehr am Herzen. Und mit unserer neuen Windkraftanlage leisten wir einen aktiven Beitrag zum Aufbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung.“ Basierend auf einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie, stattet Vandersanden die Dächer eigener Fabrikgebäude bereits seit mehreren Jahren sukzessive mit Solarzellen aus und nutzt darüber hinaus Kraft-Wärme-Kopplung zur Erzeugung von Wärme und Strom.

Kapazität für Strombedarf von 2.000 Haushalten

Bei einer Spitzenhöhe von 200 Metern ist die neue Windkraftanlage darauf ausgelegt, jährlich rund 10.000 MWh Strom zu erzeugen, was umgerechnet dem Bedarf von etwa 2.000 Haushalten entspricht. Gut die Hälfte der erzeugten Energie benötigt Vandersanden für den Betrieb eigener Systeme und Anlagen, der übrige Ökostrom wird in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist. „Mit unserem Konzept des kollektiven Wohlbefindens wollen wir nicht nur unseren eigenen Produktionsprozess und unsere Branche insgesamt umweltfreundlicher gestalten, sondern auch etwas Gutes für die Gemeinschaft leisten“, sagt Vandersanden-COO Raf Jansen, „und indem wir den Überschuss an erzeugtem Strom weiterleiten, kommt auch die Nachbarschaft unseres Werkes in den Genuss sauberer Energie.“

Der Bau der neuen Windkraftanlage in Lanklaar begann im November 2021 mit der Errichtung des Fundaments. Nach Anlieferung der Mastsektionen und der Rotorblätter im April konnte die Montage dann Anfang Mai abgeschlossen werden. Neben den momentan noch laufenden Elektroarbeiten innerhalb der Anlage wird gleichzeitig auch der Netzanschluss vorbereitet. Bei der Auswahl eines geeigneten Systems legte Vandersanden unter anderem Wert darauf, dass die von der Anlage ausgehende Lärmbelästigung für die Umgebung so gering wie möglich ausfällt. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch dem Schattenwurf der Rotorblätter: Bei Sonnenschein entstehen durch die Rotorblätter Schlagschatten, die sich im Einklang mit jeder Drehung ebenfalls bewegen. Damit dieser Effekt nicht zu einer übermäßigen Behelligung der Anwohner führt, werden die Auswirkungen des Schattenwurfs auf die Fassaden benachbarter Gebäude kontinuierlich gemessen und automatisch auf maximal 30 Minuten pro Tag bzw. acht Stunden pro Jahr begrenzt.

Gute Zusammenarbeit aller Akteure

Bei der Planung für den Bau der neuen Windkraftanlage hat Vandersanden von Anfang an die Nachbarschaft des Werkes Lanklaar eng einbezogen. „Wir haben uns die Zeit genommen, das Projekt so gut wie möglich vorzubereiten und dafür zu sorgen, dass die Anwohner sowohl während der Bauarbeiten als auch im künftigen Betrieb so wenig wie möglich belästigt werden“, sagt Raf Jansen. „Sechs Monate nach Inbetriebnahme werden wir außerdem Kontrollmessungen vornehmen und ermitteln, ob zum Schutz vor Lärm oder Vibrationen zusätzliche Maßnahmen erforderlich werden.“ Darüber hinaus stellt Jansen fest: „Wir sind stolz und glücklich, dass wir auch von der zuständigen Gemeinde und der Verwaltung der Provinz Limburg dabei unterstützt wurden, diesen wichtigen Schritt bei der Verwirklichung unserer Nachhaltigkeitsambitionen in die Tat umzusetzen.“

Mit dem Projektmanagement für die Realisierung der Windkraftanlage beauftragte Vandersanden das Beratungsunternehmen Encon aus Bilzen. Encon hat sich auf die Transformation von Geschäftsprozessen mit Blick auf mehr Nachhaltigkeit spezialisiert, und Firmengründer Robin Bruninx freut sich über Engagement des Ziegelherstellers: „Alle Unternehmen müssen sich darum bemühen, für den Betrieb nötige Energie so lokal wie möglich zu erzeugen. Vandersanden ist in dieser Hinsicht ein Vorbild, indem das Unternehmen der eigenen Energiewende und der Versorgung aus regenerativen Quellen eine hohe Priorität einräumt. Wenn es gelingt, diesen Ansatz in großem Maßstab auf andere Firmen zu übertragen, machen wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Bewältigung der aktuellen Klimaprobleme.“

Neben der Eigenversorgung und der Einspeisung überschüssiger Energie in das kommunale Stromnetz, dient die neue Windkraftanlage in Lanklaar auch dem künftigen Betrieb des Vandersanden-Pilotprojektes „Carbstone“. Dabei handelt es sich um die Entwicklung eines innovativen Produktionsprozesses für Vormauerziegel, die zugleich auch als CO2-Speicher dienen können. Mit Carbstone will Vandersanden einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Ziegelherstellung setzen.

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