Weimarer IFF-Baustoff-Forum stellt sich der Herausforderung „Recycling“

Am 1. März stellten Fachleute aus verschiedenen Branchen ihre Ergebnisse und Ideen zum Thema „Recycling“ am Institut für Angewandte Bauforschung ­Weimar gGmbH vor.

Gastgeber Hartmut Solas begrüßte rund 70 Teilnehmer und informierte diese über die Namensänderung des IFF – Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau. Durch den Zusammenschluss mit dem FITR – Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e.V. fungiert die Einrichtung seit 1. Januar 2012 als IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH.

Den Einführungsvortrag hielt Dr. Kora Kristof, Umweltbundesamt: „Ressourceneffizienz als zentrale Antwort auf die Ressourcenfrage“. Deutschland sei auf dem Weg zur Ressourceneffizienz. Sie betonte, dass die Baustoffindustrie eine bedeutende Rolle bei diesem Thema spiele und Recyclingbaustoffe ein wichtiger Ansatzpunkt auf dem Weg zu mehr Ressourceneffizienz sind. Das Thema „Primärbaustoffsteuer“ nach englischem Vorbild wurde von den Teilnehmern sehr kritisch diskutiert. Kristof sagte auch, dass die Förderprogramme zu diesem Thema weiter ausgebaut werden müssen.

Weitere Themen befassten sich mit der Entwicklung und Herstellung von Recycling-Beton, dem Recycling von mineralischen Reststoffen im Beton und dem Gipsrecycling.

„Mauerwerksbau vs. Recycling“ war der Schwerpunkt von Mirko Landmann, IAB Weimar gGmbH. Er gab einen Überblick zur Entwicklung der Wandaufbauten von der monolithischen Ziegelwand der Gründerzeit bis hin zu WDVS der Gegenwart. In einem Forschungsprojekt wird die Wertstoffrückgewinnung nach Abbruch näher betrachtet. Es werden 12 Versuchswände aus vier Baustoffhaupttypen untersucht.

Gerhard Koch, Wienerberger AG, informierte über ein Forschungsprojekt des Unternehmens in einem belgischen Werk: „Rohstoffreduktion in der Baustoffproduktion – Einsatz von Recyclingmaterial in der Ziegelindustrie“. Ziele waren die Wiederverwertung von Baustoffabfällen und so die Abfallreduktion sowie die Einsparung von Primärrohstoffen und Energie. Dazu wurde Ziegelbruch durch externe Partner aufbereitet und dessen möglich Zugabemengen in der Arbeitsmasse untersucht. Es konnten bis zu 20 % eingesetzt werden, ohne dass sich die Produkteigenschaften verschlechterten. Eine der wichtigsten Aufgaben sei laut Koch die Lösung der logistischen Herausforderungen.

Im Abschlussvortrag „I have a dream – Recyclingvisionen“ stellte Prof. Dr.-Ing. habil. Anette Müller, IAB ­Weimar gGmbH, verschiedene Sortiertechniken und Strategien für zukünftiges Recycling vor. Die „Recyclingfabrik“ der Zukunft nutze den Bauwerksbestand als Rohstoff- und Energiequelle.

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